Und die meist sehr jungen Anhänger des VfL zeigten viel Verständnis für die Situation des Goalies und seines Teams. Heerwagen: „Selbst die Kids wissen, dass die Stunde geschlagen hat. Da tut es schon gut, ein wenig Zuspruch und Unterstützung zu bekommen.“
Für den Schlussmann des VfL sind tabellarische Drucksituationen keine ungewohnte Situation. „In meiner Karriere habe ich bisher fast noch keine einzige Saison gehabt, in der ich nicht in irgendeiner Form am Saisonende noch um einen Punkt oder um ein Tor im Kampf um den Klassenerhalt feilschen musste. Deshalb ist das alles kein Neuland und ich kann damit umgehen. Ich denke auch, dass die anderen Spieler wissen, dass man solch einer Situation am besten mit Freude und Selbstvertrauen begegnet, das man sich im Training holt, um am Wochenende bestehen zu können. Ich glaube, dass ist uns in den letzten Tagen gut gelungen.“
Der Bayer findet es wohltuend, dass auch Dariusz Wosz offensichtlich alles tut, um das Spiel nicht zusätzlich zu befeuern. Heerwagen: „Wir haben doch ohnehin schon nach dieser Niederlagenserie so viel Druck, da ist es viel schöner, wenn jemand die tägliche Freude bei der Arbeit schürt. Es wäre furchtbar, wenn uns der Trainer jetzt irgendwo in einem Hotel kasernieren würde und wir uns in diesem Moment 24 Stunden am Tag auf die Nerven gehen. Ein Trainingslager zum jetzigen Zeitpunkt wäre keinesfalls hilfreich. Wir würden uns verrückt machen und ständig aufeinanderhocken.“
Natürlich hat der Schlussmann in den letzten Tagen Veränderungen im Team gespürt. „Fakt ist, plötzlich herrscht wieder Leben auf dem Platz. Ich sah in den Übungsstunden, aber auch im Spiel in München, dass die Jungs mit viel mehr Emotionen dabei sind, dass sie wieder miteinander kommunizieren und das ist enorm wichtig. Egal was in den letzten Monaten passiert ist, ich möchte auch gar nicht mehr zurückschauen, wichtig ist jetzt, was am Samstag auf dem Platz passiert. Ich spüre, wir sind auf einem guten Weg. Wir werden sehr gut vorbereitet sein.“
Alles, was Heerwagen in den letzten Tagen sagte und denkt, fasst er noch einmal in zwei Aussagen zusammen: „Wir müssen unsere Linie durchziehen und gegen Hannover gewinnen. Wenn wir das erreichen, müssen wir vielleicht noch das ein oder andere Tor zulegen, damit wir uns die große Chance erhalten, vielleicht die Klasse direkt zu erhalten und die Relegation zu vermeiden.“