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VfL Bochum: Bönig
Auge in Auge mit den Weltstars

VfL: Bönig hofft auf ein blau-weißes Wunder
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Philipp Bönig kehrt heim. Denn das Fußballspielen erlernte der gebürtige Erdinger bei den Bayern. Auch nach sieben Jahren in Bochum gibt es Kontakte zur Isar.

Und während die VfL-Fans vor der Reise in die bayerische Metropole vor Angst über das bevorstehende Desaster mit den Zähnen klappern, gibt sich Bönig kämpferisch und mutig. Vor der Abreise sprach RS mit dem dienstältesten VfL-Profi.

Philipp Bönig, was machen die Knieprobleme?

Es sieht gut aus. Ich hatte zu Wochenbeginn einige Wehwehchen, aber ich habe am Mittwoch trainiert und bin zuversichtlich, dass ich Samstag spiele.


Sturz auf den Relegationsplatz, das Bayern-Spiel vor der Brust – schläft man da überhaupt noch?

Ich weiß nicht, wie es bei meinen Kollegen ist, aber ich schlafe sehr gut und freue mich auf das Spiel. Denn trotz der schwierigen Situation ist es immer etwas Besonderes, gegen die Bayern zu spielen.

Oddset bietet eine Quote von 10,0 für einen VfL-Sieg. Mal Hand aufs Herz, gibt es irgendetwas das für den VfL sprich?

Für unser Umfeld und Fußball-Deutschland gibt es da sicher nichts. Alle rechnen mit einer Niederlage. Aber uns als Mannschaft darf so ein Gedankengut nicht interessieren. Wir sind Fußballer und für uns gibt es nur die Einstellung, so ein Spiel auch mal zu gewinnen. Ich persönlich kenne es gar nicht anders, ich will jedes Spiel gewinnen, auch das in München. Hätte ich nämlich eine andere Einstellung, hätte ich meinen Beruf verfehlt und müsste sagen: Trainer, lass mich zuhause. Natürlich weiß ich auch, dass sich Bayern momentan in einer hervorragenden Verfassung befindet. Aber selbst die sind nicht unschlagbar und wir müssen versuchen, für eine Überraschung zu sorgen.

Philipp Bönig könnte am Samstag auf Arjen Robben treffen (Foto: firo).

So wie Rostock am letzten Wochenende am Betzenberg?

Das ist doch ein gutes Beispiel für das, was möglich ist. Das ist eine faustdicke Sensation, aber dafür muss im Kopf die Bereitschaft vorhanden sein. Spielst du mutlos wie Hannover, dann bekommst du auch sieben Stück. Ich appelliere daran, an unsere Chance zu glauben und alles dafür zu investieren. Mal sehen, was dann geht. Nach der bewundernswerten Bayern-Leistung am Dienstag wissen wir alle natürlich, dass wir über uns hinauswachsen müssen.

Wie sehen Sie Ihr mögliches Duell mit Arjen Robben?

Alleine kannst du den nicht ausschalten, da ist man als Mannschaft gefordert. Aber das ist auch eine riesige Herausforderung. Vielleicht ist er derzeit neben Messi sogar der beste Spieler der Welt. Wenn er spielt, freue ich mich darauf und habe überhaupt keine Angst. Ich denke, man spielt auch Profifußball, um sich mit solchen Akteuren irgendwann einmal zu messen. Natürlich haben wir zwei sicherlich nicht die gleichen fußballerischen Qualitäten, aber ich werde alles herausholen, was ich kann, um ihn zu stoppen. Man ist auch Fußballer, um so etwas einmal zu erleben.

Gibt es noch eine gelebte Bayern-Vergangenheit?

Angst hat Bönig vor dem Duell mit Bayern nicht (Foto: firo).

Natürlich, mit „Schweini“ und Philipp Lahm habe ich noch einen sehr guten Kontakt. Ich habe 40 Karten für Familie und Freunde besorgt und die sind alle am Samstag dabei und drücken uns die Daumen. Es ist doch für jeden Fußballer ein Erlebnis, vor so einer Kulisse zu spielen. Natürlich denke ich nur an den VfL und an die Rettung, aber es ist schon ein besonderer Tag. Ich denke da auch an Hermann Gerland, der seinen Job bei den Profis mit genauso viel Herzblut, wie früher im Nachwuchsbereich, erledigt.

Ist Ihre große Chance die Relegation?

Die können wir, unabhängig vom Münchner Ergebnis, immer noch erreichen. Da könnten wir dann in einem Spiel die Suppe erst einmal auslöffeln, die wir uns eingebrockt haben. Allein wir Spieler sind nämlich Schuld, denn hätten wir nur ein oder zwei der letzten zehn Spiele gewonnen, dann hätten wir uns diesen ganzen Mist erspart. Es ist nicht mehr fünf vor, sondern fünf nach Zwölf für uns. Aber wir sollten uns jetzt erst einmal hundertprozentig auf die Bayern konzentrieren. Achtzig Prozent reichen nicht, dann erlebst du ein blaues Wunder und ich will lieber am Saisonende die Rettung und damit ein blau-weißes Wunder erleben. Das wäre toll.

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