In einem lange Zeit ausgeglichenen Pokal-Halbfinale mit leichter optischer Überlegenheit des Bundesliga-Tabellenführers reichte den Gästen eine Chance in der Nachspielzeit, um möglicherweise das deutsche Double und noch einen Coup in der Champions League zu feiern. Für die Königsblauen bleibt nun die Hoffnung, dem großen Titelfavoriten aus dem Süden auf dem Weg zur Deutschen Meisterschaft noch ein Bein zu stellen.
In schon neun Tagen sieht man sich in der Veltins-Arena schließlich wieder. An Karsamstag geht das „Finale Furioso“ in der Liga vielleicht in die entscheidende Phase. Zuvor muss Schalke aber am kommenden Samstag noch beim Verfolger Bayer Leverkusen bestehen.
Nur mit Glück und einem wieder einmal formidablen Manuel Neuer hielten die Königsblauen in der Anfangsphase die Null. Ivica Olic aus abseitsverdächtiger Position (7.) und vor allem der von der gesamten Schalker Abwehr nie zu bändigende Arjen Robben (10.) hätten die Gäste bereits in der ersten Viertelstunde in Führung bringen können. Die Hausherren spielten viel zu riskant, standen 20 bis 30 Meter auf einer Linie vor dem eigenen Tor, doch weil die Abstimmung nicht passte, die Bayern preschten immer wieder in diese Nahtstelle.
Es lag sicher nicht allein am Fehlen von Rafinha, den Trainer Felix Magath angeblich aus disziplinarischen Gründen auf der Bank saß. Doch ob der überforderte Carlos Zambrano auf der rechten oder der an den Hacken von Robben klebende Heiko Westermann auf der linken Seite: Um den Druck vom eigenen Kasten fernzuhalten, muss man etwas für die Offensive tun. Das gelang den Schalkern in der ersten Halbzeit überhaupt nicht. Im zweiten Durchgang konnten die Schalker die Partie zwar offener gestalten, doch es reichte nicht zum Pokalerfolg im eigenen Stadion.
So muss man immerhin mit einer erneut dicken Einnahme zufrieden sein. Schalke hatte bisher in den ersten vier Runden knapp 1,7 Millionen Euro an Garantiegeldern eingenommen. Durch das Halbfinale kamen weitere 1,57 Millionen Euro Fernsehgelder sowie etwa 1,2 Millionen Euro aus dem Verkauf der Eintrittskarten hinzu, ehe ausgerechnet das erste Spiel in der laufenden Runde vor eigenem Publikum das Ende bedeutete.