Völlig emotionslos betrachtet er die deutsche Torhüterszene und verschwendet keine Gedanken daran, ob er aufgrund seiner mittlerweile konstant guten Leistungen vielleicht einmal mittelfristig in den Dunstkreis der Nationalmannschaft rücken könnte.
Heerwagen: „Ich denke, wir haben drei super Torhüter für Deutschland. Speziell René Adler und Manuel Neuer sind zwei gute unseres Faches, die Deutschland auch bei der WM gut vertreten werden.“
Und ohne zu zögern fügt er hinzu: „Gut, dass sich Jögi Löw schon jetzt für René Adler als Nummer eins entschieden hat. Er ist der Beste und wäre auch meine Nummer eins gewesen.“
Heerwagen hat mittlerweile ein hohes Standing bei den Fans (Foto: firo).
Mehr als mit dem Länderspiel in München beschäftigt sich Bochums Goalie mit der kommenden Aufgabe. Denn schließlich ist jedem in Bochum klar, dass es gerade in der Partie beim amtierenden deutschen Meister auf den Torhüter ankommen wird. Inzwischen hat sich nämlich unter den Bochumer Anhängern eine große Akzeptanz für Heerwagen entwickelt, so wie sie zuletzt einem Jaroslav Drobny entgegengebracht wurde. Heerwagen: „Als Torwart ist man ja auch eine Art Einzelkämpfer, aber so eine Anerkennung muss man sich jeden Tag neu erarbeiten.“
Doch Heerwagen will die stark reduzierte „Gegentor-Flut“ nicht ausschließlich an seinen guten Leistungen festmachen. „Ein 0:0 geht doch nicht allein auf meine Kappe. Wenn ich an Mainz denke, dann war das torlose Remis pure Teamarbeit.“
Und so soll es auch in Wolfsburg sein. „Wir haben uns zuletzt auswärts sehr gut geschlagen, deshalb sehe ich unsere Chancen nicht so schlecht. Wir haben Respekt vor dem Meister, aber keine Angst.“
Gerne hätte Heerwagen am Samstag auch die Klinge mit Zvjezdan Misimovic gekreuzt. Schließlich spielten die beiden nicht nur gemeinsam im A-Juniorenteam des FC Bayern, sondern waren zuvor im Nachwuchs schon erbitterte Gegner. Heerwagen im Trikot der Bayern und Misimovic bei Gartenstadt Trudering. Heerwagen verrät: „Der war schon damals ein auffallend großartiger Techniker. Dass er am Samstag fehlt, ist für uns nicht gerade ein Nachteil.“
Allzu große Sorgen, dass die Aufgabe Wolfsburg vielleicht unlösbar sein könnte, macht sich Heerwagen nicht: „Gegen Schalke, Leverkusen und Hoffenheim, waren wir Außenseiter, verloren haben wir keines dieser Spiele. Ich freue mich auf das Spiel gegen die starken Wolfsburger Angreifer.“