In der Oberliga Niederrhein hat sich in den letzten Wochen ein echter Dreikampf um den Aufstieg gebildet. Mit der Spielvereinigung Schonnebeck, der Sport und Spielvereinigung Velbert und dem Überraschungsteam St. Tönis erhoffen sich drei Mannschaften die Meisterschaft. Auch der ETB und der VfB Homberg sind noch nicht ganz aus dem Rennen.
Mit einem Sieg im Heimspiel gegen den TSV Meerbusch hatte Velbert die große Chance, zumindest über Nacht die Tabellenführung zu übernehmen. Doch die Mannschaft von Trainer Ismail Jaroui verlor das Spiel mit 0:2.
Entsprechend enttäuscht zeigte sich Jaroui nach dem Abpfiff der Partie. Doch der Auftritt der Sport- und Spielvereinigung war vor allem in der ersten Halbzeit alles andere als schlecht. Ähnlich sieht das der Trainer: „Wir sind die ersten 15 Minuten sehr gut reingekommen. Hatten drei, vier gute Gelegenheiten, aus denen aber kein Tor entstanden ist. Dann verlieren wir so ein bisschen den Zugriff. Aber trotzdem war es in der ersten Halbzeit zu jeder Zeit ein ausgeglichenes Spiel.“
Der erste Durchgang war nahezu highlightlos. Beide Teams egalisierten sich im Mittelfeld. Ungenauigkeiten im Passspiel sorgten immer wieder dafür, dass Angriffe nicht zu Ende gespielt wurden. Das sollte sich aber im zweiten Durchgang ändern. Mit Wiederanpfiff traf Vincent Boldt für die Gäste aus Meerbusch. „Der Treffer zu Beginn der zweiten Halbzeit hat uns dann kalt erwischt“, sagt Jaroui.
Auch wenn der 33-Jährige an die Comeback-Qualitäten seiner Mannschaft geglaubt hat, kam vom Team auf dem Rasen wenig. Der Aufstiegsaspirant schaffte es nur selten, wirkliche Druckphasen auf die Gäste aus Meerbusch auszuüben. Diese waren dagegen eiskalt.
Nach einem langen Ball setzte sich Mohamed Benktib durch und schob zum 2:0 ein. Der K.O.-Schlag für Velbert und gleichzeitig der Endstand. Wut oder Ärger über den verpassten Sieg ließ Jaroui nicht raus. Im Gegenteil: „Ich muss mich insgesamt aber schützend vor die Mannschaft stellen. Das Team hat in den letzten Wochen extrem viele Rückschläge personeller Natur hinnehmen müssen. Und sie konnten das bis jetzt immer kompensieren. Sie geben im Training immer alles. Auch in diesem Spiel war die Mentalität und die Einstellung kein Problem.“
Der Hintergrund: Mit Tristan Duschke und Manuel Schiebener fehlen zwei Führungsspieler langfristig. Beide hatten sich beim Top-Spiel bei Schonnebeck das Kreuzband gerissen.
Große Möglichkeiten, das Ganze zu kompensieren, hat der Verein nicht. Der Plan deswegen: „Wir versuchen, die Spieler, die wir jetzt haben, weiterzuentwickeln, auch auf anderen Positionen. Die Mannschaft ist aber widerstandsfähig und kann sich immer wieder aufrappeln.“