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Gerrit Starczewski
Nackt-Fotograf, Stadionverbotler, VfL-Fan

Gerrit Starczewski: Nackt-Fotograf mit Stadionverbot
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Einst widmete sich Gerrit Starczewski dem Schreiben von Fanzines und zog mit der Kamera durchs Ruhrstadion. Nun hat er eine ganz neue Leidenschaft entdeckt.

Im Jahr 2000 musste sich der ein oder andere Bochum-Fan verwundert umgeschaut haben. Ein kleiner Junge, gerade einmal zwölf Jahre alt lief mit der Kamera seines Vaters durch das Stadion und fotografierte. Nicht aber wie andere Kinder seines Alters die Idole auf dem Rasen, Gerrit Starczewski interessierten die Bilder von den Fans.

„In der Kurve sind wir alle Eins; sind auf die Hilfe der Anderen angewiesen“, beschreibt er seine Beweggründe für die seinerzeit ungewöhnlichen Motivauswahlen. „Im Fanblock ist es egal, wie du aussiehst, es herrscht eine Gemeinschaftlichkeit, durch die man Alles erreichen kann.“ Gerrit war schon seinerzeit leidenschaftlicher VfL-Fan, doch bei Leibe kein gewöhnlicher.

„Unterwegs ins Sachen Fußball“

Mit seinen Schnappschüssen rund um die Partien des VfL Bochum, Zugfahrten und anderen Anekdoten beschloss er, mit einem Freund ein „Fanzine“ zu gestalten, kopierte die Erstausgabe von „Unterwegs ins Sachen Fußball“ auf dem heimischen Drucker und verkaufte es vor Heimspielen. 50 Ausgaben war diese erste Auflage stark, ein Baseballschschlägerschwingender Homer Simpson darauf zu sehen. Das Magazin wurde ein voller Erfolg, weitere sechs Ausgaben wurden noch bis 2002 produziert und erreichten schließlich über 700 Fans. „Ich habe versucht, Strömungen festzuhalten.“ Auf dem Höhepunkt der Fanzine-Karriere entschied er sich für das Aus des Fanzines. „Es war am Ende einfach zu viel Arbeit“.

„Früher war ich ein ‚Hardcorefan’“, sagt Gerrit heute, nachdem seine zweite Leidenschaft – Musikfetsivals – sich immer mehr in den Vordergrund schob. „Mit den Worten: ’Du bist zu Jung und zu unbekannt!’ wollte mich der Pressesprecher des Haldern Pop Festivals wieder wegschicken“, doch aller Widrigkeiten zum Trotz, gelang es dem aufstrebenden Fotografen, die heiligen Felder des Geländes zu betreten und er begann auch hier Geschehnisse auf und fern ab der großen Bühnen zu dokumentieren. Auch in diesem Metier waren seine Arbeiten schnell von Erfolg gekrönt, neben dem „Rolling Stone“ veröffentlichten weitere Musikzeitschriften seine Schnappschüsse.

"Dancing Shoes"

Unzählige Festival- und Konzertbesuche später stellte Starczweski das Projekt „Dancing Shoes“ fertig, in dem er die Schuhe berühmter Musiker während ihrer Auftritte ablichtete und im Bildband veröffentlichte. Sein Durchbruch als Fotograph war geschafft, es folgte eine riesige Medienaufmerksamkeit: Arte, FAZ, Süddeutsche und der Spiegel berichteten über ihn und seine Ausstellung wurde während der c/o pop Musikmesse 2008 in Köln von den Besuchern begeistert gefeiert. „Die Nachhaltigkeit meiner Arbeiten sind für mich das Wichtigste“, so der in Oberhausen geborene und heute in Meerhoog im Kreis Wesel lebende Künstler. Und dass „Gesichter langweilig sind“, erzählt er noch im Mai in Raabs TV Total. Da übte er den gelernten Beruf als Bankkaufmann schon lange nicht mehr aus. „Wie pervers muss man eigentlich sein?“, fragte hingegen die amüsierte Showgröße.

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