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MSV: "Pille" Gecks
„Da muss irgendwer mehr gezahlt haben…“

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MSV: "Pille" Gecks und der Bundesligaskandal
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Als 16-Jähriger spielte Horst Gecks noch Feldhandball für Meiderich 06, als 19-Jähriger rutschte er als Fußballer in die erste Mannschaft des Meidericher SV.

So erlebte er die Gründung der Bundesliga hautnah mit. Selbst am Bundesligaskandal war Gecks ungewollt beteiligt. Wir unterhielten uns über Bestechungsversuche und die Angst vor der Bundeswehr.

Horst Gecks, wie wurden Sie zu „Pille“?

Beim MSV hatten wir eine Gymnastik-Einheit. Bei einer Übung meinte Trainer Willi Multhaup: „Der sieht aus wie ein Pillekamp.“ Das Wort war aber zu lang, so dass es bei „Pille“ geblieben ist.

Zur Person Horst „Pille“ Gecks (* 18. September 1942 in Duisburg) absolvierte zwischen 1962 und 1975 192 Bundesligaspiele (53 Tore), 29 Zweitligapartien (1 Tor) und 6 Oberligabegegnungen (0 Tore) für den Meidericher SV, Kickers Offenbach, Rot-Weiss Essen und Schwarz-Weiß Essen. Heute lebt der Pensionär in Kevelaer, wo er in der vergangenen Saison noch den Kevelaerer SV trainierte.

Können Sie mit dem Spitznamen leben?

Dass er auch 50 Jahre später noch mein Markenzeichen ist, spricht doch für Qualität. Mein Sohn Michael hängt auch mit drin. Er wird heute noch „Pille Junior“ genannt.

Es heißt, Ihnen hätte am Anfang Ihrer Karriere die Ernsthaftigkeit gefehlt. Ein berechtigter Vorwurf?

Ich war ehrgeizig genug, sonst wäre ich nicht weiter gekommen. Aber wenn man zwei, drei Mann frisch macht und dann hängen bleibt, sieht das vielleicht doof aus. Damals haben 30.000 Zuschauer gepfiffen, aber es war eben mein Spiel. Die haben es nicht verstanden.

Was genau denn?

Wenn ich einen Mann frisch gemacht habe und den nächsten auch noch, habe ich für meine Mitspieler Räume geschaffen. Wenn man das so sieht, haben die Leute keine Ahnung gehabt – nur ich (lacht).

Waren Sie zu ballverliebt?

Das Dribbling hat mich stark gemacht. Das musste man erstmal gegen Manndecker wie Berti Vogts oder Horst-Dieter Höttges schaffen. Die haben dir schon beim Anspiel in die Wade gegrätscht. Heutzutage würden die keine halbe Stunde überstehen, ohne vom Platz zu fliegen.

Hätten Sie also lieber im Zeitalter der Raumdeckung gespielt?

Heute spielen die Fußballer unter ganz anderen Voraussetzungen, das kann man kaum vergleichen. Wir haben früher bei 40 Grad trainiert und nur ein Senfglas voll Wasser bekommen. „Bloß nicht mehr, man könnte ja schwitzen“, hieß es. Das ist heute unerklärlich. Oder die Schuhe, die mittlerweile nur noch 160 Gramm wiegen. Und unsere alten Lederbälle, die bei Regen richtig schwer wurden. Wenn den einer an den Kopf bekommen hat, musste der mit einer Gehirnerschütterung zum Arzt.

Wie war es denn, 1963 Gründungsmitglied der Bundesliga zu sein?

Wir saßen montagabends zusammen im Vereinsheim, als ein Motorradbote ein Telegramm vorbei brachte: „Ihrem Antrag auf Eingliederung in die Bundesliga wurde stattgegeben.“ Daraufhin war der Teufel los. Es gab Freibier ohne Ende. Wir haben schließlich Glück gehabt, dass wir berücksichtigt worden sind.

Was hat den MSV damals ausgezeichnet?

Wir hatten viele Eigengewächse und kamen größtenteils aus Meiderich. Der Rest kam aus Sterkrade, Bottrop und der näheren Umgebung. Wir haben uns morgens beim Training getroffen und mittags in der Freizeit. Dementsprechend gut war auch die Kameradschaft.

Auf Seite 2: "Gutendorf habe ich gar nicht wahrgenommen"

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