Erik Durm ist ein junger, ein bescheidener Mann, der gerade einmal 21 Jahre seines Lebens hinter sich hat und nun, ganz plötzlich, im Rampenlicht steht, weil Jürgen Klopps personelle Auswahl auf den Außenverteidigerpositionen derzeit arg limitiert ist. Vor ein paar Monaten noch relativ unbeobachtet in der 3. Liga aktiv, schreibt er gerade an seiner Klimax der Karriere-Highlights: Dienstag Startelf-Debüt im DFB-Pokal, Samstag 90 Minuten Bundesliga im Dortmunder Stadion und am nächsten Dienstag wahrscheinlich sogar Champions League.
"Bammel habe ich nicht"
Eine riesige Herausforderung, vor der Durm, der erst sich Trainingslager in Bad Ragaz mit guten Leistungen für höhere Aufgaben empfehlen konnte, keine Angst hat. "Bammel habe ich nicht, aber Respekt sollte da sein und ist da." Obwohl Jürgen Klopp ihn eigentlich in erster Linie zum Rechtsverteidiger ausbilden wollte, ist Durm aktuell auf der linken Seite gefordert, weil Marcel Schmelzer mit einem Faserriss im Oberschenkel fehlt. "Wir wünschen uns alle, dass Marcel schnell wieder fit ist, weil er ganz wichtig für die Mannschaft ist. Trotzdem nutze ich natürlich jede Minute Einsatzzeit, die ich bekomme."
Wie rasant seine Entwicklung in den letzten Wochen und Monaten war, kann Durm indes noch gar nicht richtig einordnen. "Vor zwei Monaten hätte keiner in meiner Familie gedacht, dass ich nach einem Bundesligaspiel Interviews gebe", erzählt Durm. Aus diesem Grund weiß er auch ganz genau, welche Gattung seine Geschichte derzeit hat: "Es ist wie im Märchen und kann gerne so weitergehen."