Oberligist Ratingen 04/19 ist im Halbfinale des Niederrheinpokals bei Rot-Weiß Oberhausen trotz einer starken Leistung und der Unterstützung durch viele Fans ausgeschieden. Ratingens Trainer Martin Hasenpflug sprach anschließend von einem Skandal gegen sein Team.
Aber was hatte den Coach der Rheinländer so aus der Fassung gebracht? Am Mittwochabend hatte seine Mannschaft in der Oberliga Niederrhein noch ein Spiel gegen Hamborn 07 (2:2) absolviert. Das hätte Ratingen wohl gerne verlegt, um etwas mehr Vorbereitungszeit und Regeneration für das wichtige Pokalhalbfinale gegen RWO zu haben. Das hatte der Fußballverband Niederrhein offenbar abgelehnt.
Und das habe nun mit dazu geführt, dass seinen Spielern am Ende die Körner ausgegangen sind. „Wir sind schon sehr enttäuscht, weil wir dem Finaleinzug relativ nah waren. Bis zur 60. Minute stand es 1:0 für uns“, sagte Hasenpflug auf der Pressenkonferenz nach dem Spiel. „Daher fühlt sich das jetzt nicht so gut an. Aber trotzdem kann ich meiner Mannschaft nur ein großes Lob aussprechen. Sie hat ein gutes Spiel gemacht.“
In der ersten Halbzeit habe man den Favoriten aus der Regionalliga nach dem schnellen Führungstreffer durch Mike Koenders (1.) bis auf eine Szene kurz vor dem Pausenpfiff durch intensives Spiel vom Tor weghalten können. Dann aber sei der Druck von Oberhausen immer größer geworden. Und das habe eben auch daran gelegen, dass es für sein Team das dritte Spiel innerhalb einer Woche war.
„In der zweiten Halbzeit ist Oberhausen immer mehr an den Drücker gekommen, das muss man auch so sagen. Vielleicht lag es auch ein Stück weit in der Luft. Aber da muss ich auch ganz klar ansprechen: Das war jetzt hier in sechs Tagen unser drittes Spiel.“
Hasenpflug war richtig sauer: „Der Verband hat uns nicht unterstützt, das Spiel am Mittwoch zu verlegen. Von daher finde ich ist das ein bisschen auch ein Skandal, dass wir jetzt hier innerhalb von sechs Tagen drei Spiele machen müssen. Selbst die Profis spielen dann sonntags, wenn sie mittwochs ein Spiel haben. Von der Seite aus für mich total unverständlich.“
Dennoch sei der Oberhausener Sieg letztlich verdient gewesen. Hasenpflug: „Herzlichen Glückwusch zum Finaleinzug. Ich drücke die Daumen, dass sie es gewinnen.“