Dabei hielt der Underdog rund 20 Minuten lang gut mit. Werden machte es dem klaren Favoriten aus Bocholt schwer und wenn die Oberliga-Kicker mal durchkamen, war Torwart Sebastian Ullisch zur Stelle. „Man muss gegen einen solchen Gegner erstmal die notwendige Ernsthaftigkeit an den Tag legen und bereit sein, zu marschieren. Werden hat in den ersten 20 Minuten gezeigt, dass auch ein A-Ligist es versteht, gut zu verteidigen“, sagte der Coach des 1. FC Bocholt, Manuel Jara.
Dann jedoch brach der Widerstand der Essener und sie ließen sich in gut zehn Minuten fünf Gegentore einschenken. „Wir haben in den ersten Minuten gut mitgespielt“, fand auch Werden-Trainer Danny Konietzko. „Dann haben wir mit den fünf Gegentoren aber ordentlich Lehrgeld bezahlt. Bocholt hat als Oberligist natürlich eine gewisse Qualität. Wenn sie die so ausspielen, wird es ganz schwer.“
Bocholt dreht am Ergebnis, Werdener Ehrentreffer
In Hälfte zwei sah es dann so aus, als ob Bocholt wieder seine magischen zehn Minuten bekommen sollte. Doch den Toren zum 0:6 und 0:7 folgte dann das erste Werdener Highlight. Tim Homberg köpfte nach einer Standardsituation zum Ehrentreffer ein und brachte die meisten der 216 Zuschauer in Ekstase. In der Folge machte Bocholt aber wieder ernst und drohte nach dem zwischenzeitlichen 1:9, den Essenern eine zweistellige Packung zu verpassen. Dazu kam es aber nicht, im Gegenteil. Marius Neef nagelte einen Ball unter die Latte und sorgte für neuerliche Jubelstimmung unter den Heimfans. Auf Bocholter Seite tat sich Nick Bujil mit vier Treffern hervor
Nicht mauern, sondern mitspielen
So wurde es doch für alle ein halbwegs versöhnlicher Abend, wobei Werdens Trainer sich nicht allzusehr an der Zahl der Gegentore störte. „Sicherlich können wir auch 0:5 oder 1:5 verlieren. Ich habe den Jungs aber gesagt, dass sie mitspielen und nicht mauern sollen. Das hat in der zweiten Halbzeit auch gut geklappt, wir haben uns einige Torchancen herausgespielt und auch zwei Treffer erzielt. Da nehme ich ein paar Gegentore auch auf meine Kappe.“
Bocholts Trainer Jara verfolgte nach der Pause eine andere Taktik. „Ich habe meinen Jungs gesagt, dass sie sich mit Blick auf die Oberliga aus den Zweikämpfen raushalten sollen. Das haben sie getan. Zwei Gegentore haben wir auch noch zugelassen, da waren wir noch ein guter Gast“, schmunzelte er.
Autor: Tizian Canizales