Endlich ist es wieder so weit, endlich kann der 1. FC Bocholt mit seinen Fans im Rücken am heimischen Hünting wieder einen Sieg feiern. Der letzte Heimsieg datiert auf den August vergangenen Jahres gegen KFC Uerdingen - gegen die Zweitgarnitur des 1. FC Köln wurde der Heimfluch nun gebrochen.
Und es waren die heimischen Bocholter Platzverhältnisse, die den Hausherren in die Karten spielten. Evangelos Sbonias, der mit seinen jungen Kölner Talenten ansehnlichen Fußball spielen will, poltert nach Abpfiff über die Bedingungen am Bocholter Hünting: "Der Platz kommt unserem Spielstil, dass wir auch spielen und ausbilden wollen, nicht zugute. Die Jungs müssen sich da dann drauf einstellen. Dann sind wir gar nicht gut im Spiel."
Besonders in der Anfangsphase, so Sbonias, hatten seine Schützlinge mit den Verhältnissen zu kämpfen, sodass die Gastgeber vom 1. FC Bocholt besser ins Spiel fanden. Nach nur vier Minuten brachte Thomas Gösweiner die "Schwatten" folgerichtig in Führung. Es sollte der einzige Treffer einer umkämpften Partie bleiben.
Auch Christopher Schorch, Bocholts Sportgeschäftsführer und Interims-Cheftrainer, gesteht: "Wir sind gut reingekommen bei wirklich sehr schwierigen Bedingungen. Ich habe noch alles probiert, dass wir den Platz bewässert kriegen, aber die Wasserdruckleitungen sind leider nicht in Stand gesetzt."
1. FC Bocholt: Fox, Hanke, Riedel, Dörfler, Amedick, Shubin (66. Aydogan), Hirschberger (80. Mesic), Adamski, Lorch (88. Bayakala), Assibey-Mensah (88. Harbering), Gösweiner
1. FC Köln II: Nickisch, Smajic, Salger (86. Lennemann), Özkan, Sponsel, Strauch (73. Akmestanli), Höger, Kristal (81. Saliger), Pinto (46. Freischlad), Jaka Cuber Potocnik, Ouro-Tagba
Schiedsrichter: Jonah Besong (Duisburg)
Tor: 1:0 Gösweiner (4.)
Zuschauer: 1827
Zu den widrigen Verhältnissen kam auf Bocholter Seite die Verletzung von Stamm-Innenverteidiger Dawyn-Paul Donner beim Aufwärmen, sodass Schorch gezwungen war, zu improvisieren. "Ich habe vorher gesagt: Egal, was passiert, egal wer spielt, ich vertraue jedem Einzelnen. Und dann passiert so eine Situation. Dann kommt ein Dörfler rein rein, der auf einmal in der Dreierkette spielt und macht dann eines seiner stärksten Spiele für uns", lobt Schorch.
Johannes Dörfler, eigentlich auf der rechten Außenbahn zuhause, sprang also in der Innenverteidigung ein - und überzeugte seinen Coach. Dieser schwärmt von der Einstellung seiner Jungs: "Das ist gerade die Mentalität der Mannschaft. Wir haben das Spiel durch Mentalität gewonnen. Es war nicht schön, es war kein Spektakel wie im Hinspiel - es war ein dreckiger 1:0-Sieg. Kompliment an die Mannschaft, wie sie das weggefightet hat - weil das war ein reiner Kampfsieg."
Mit drei Siegen in Serie geht es für den 1. FC Bocholt nun mit ordentlich Rückenwind zum Tabellenzweiten aus Mönchengladbacher - auswärts sind die Bocholter stark, finden sie nun durch den Sieg gegen Köln II auch wieder zu alter Heimstärke?