Und das war nicht allein den lausigen Temperaturen geschuldet. Vielmehr verlangte der Tabellensiebte der Niederrheinliga dem Tabellenführer der NRW-Liga alles ab und hielt die Partie vor allem dank einer starken Defensivleistung lange offen. Zwar gelang es dem Team von Trainer Waldemar Wrobel im ersten Durchgang immerhin noch, einige Torchancen zu erspielen, die dickste Gelegenheit verzeichneten aber die Hausherren. Manfred Wranik scheiterte mit seinem Versuch lediglich am Pfosten (29.).
Was sich im ersten Durchgang schon mühselig gestaltete, wurde nach dem Wechsel noch schwerer. RWE konnte sich selten zwingend in Szene setzten. Erst spät und bezeichnenderweises durch einen Schnitzer im Aufbauspiel der insgesamt überzeugenden Hausherren kam Holger Lemke frei zum Schuss und erlöste den Favoriten (78.). Allerdings tat Thomas Denker gut daran, einen Freistoß noch zum 2:0 abzufälschen (90.), weil Danny Rankl im direkten Gegenzug das 1:2 erzielte.
So blieb dieser Treffer nicht mehr als Ergebniskosmetik. Denn gleichzeitig war dieser Treffer die letzte Aktion in einem Achtelfinale, das sich die klassenhöheren Essener sicherlich leichter hätten gestalten können - auch wenn Wrobel gleich auf mehreren Positionen Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance gab. Der 40-Jährige konnte aber festhalten: "Es war das erwartet schwere Spiel. Sonsbeck hat ein paar richtig gute Jungs dabei, aber wir haben unsere beiden Ziele erreicht."
Wie diese lauteten? Natürlich so: In die nächste Runde einziehen und verletzungsfrei bleiben. Beides ist den Gästen gelungen, die nun im Viertelfinale des Diebels-Niederrheinpokals auf ein Heimspiel gegen den Wuppertaler SV hoffen dürfen.
Sonsbecks Coach Horst Riege konnte immerhin festhalten, dass sich seine Mannschaft sehr überzeugend verkauft hat. "Priorität hat für uns aber ohnehin das Ziel Klassenerhalt." Zudem konnte der Coach seinem Gegenüber ein Versprechen abringen: Sollte RWE in den DFB-Pokal einziehen und den FC Bayern zugelost bekommen, gehen 30 Freikarten nach Sonsbeck.