Beim gut besetzten Hallenturnier ging am Mittwochabend kein einziges Spiel ins Neunmeterschießen - am Donnerstag aber sehr wohl: Ausgerechnet das Finale zwischen den Sportfreunden Stuckenbusch und dem TuS Haltern. Weil Halterns Tim Abendroth vom Punkt an Kevin van Holt scheiterte, jubelte schließlich nicht der Landesligist aus der Seestadt, sondern der aus Recklinghausen. 2:2 hatte es nach der regulären Spielzeit gestanden, 3:1 ging das Neunmeterschießen aus.
"Unser Keeper war überragend, aber in der Halle brauchst du auch einen guten Torwart", freute sich SFS-Trainer Michael Pannenbecker nach dem ausgiebigen Siegestanz der Rot-Weißen. Sein Team trat nicht so souverän auf wie der TuS, steigerte sich aber im Verlauf des Turniers. "Im letzten Jahr haben wir hier glaube ich dreimal 0:1 verloren und waren nach der Vorrunde raus. Was die Mannschaft ab dem Viertelfinale gezeigt hat, war toll", bilanzierte Pannenbecker - und zog dabei auch den Hut vor dem "super" Endspielgegner.
Es war ohnehin der Abend der Kleinen. Für die größte Sensation sorgte der Gastgeber, der sonst regelmäßig nach der Vorrunde die Segel streichen musste. Dieses Mal ging es bis ins Halbfinale - zum ersten Mal in der Geschichte der Veranstaltung, die längst zu einer Institution im Vest geworden ist. "Das ist ein super Ergebnis für einen Bezirksligisten, der in der Meisterschaft gegen den Abstieg spielt. Wir sind sehr disziplinert aufgetreten, haben aber auch ganz guten Fußball gespielt", lobte Thomas Sliwa seine DJK SpVgg. Herten.
Ihr Vorsitzender platzte fast vor Stolz. "Danke für diese Leistung", strahlte Werner Wisotzki, der zufrieden mit der zehnten Auflage des Cups war, die ganz im Zeichen der Underdogs stand und reihenweise Überraschungen lieferte. So schoss das Katzenbusch-Team mal eben die Spvgg. Erkenschwick mit 3:1 ab - und besiegelte so das Vorrunden-Aus des Titelverteidigers. Mitfavorit TSV Marl-Hüls, Gewinner von 2013, machte es nicht viel besser: Die von Sebastian Westerhoff angeführte Loekamp-Truppe konnte sich nach dem Viertelfinale aufs Feiern konzentrieren.
Es war eine geile Veranstaltung
Tim Abendroth (TuS Haltern)
In dieser Disziplin tat sich auch der SV Zweckel mit seinen Anhängern hervor, der Debütant aus Gladbeck überzeugte aber auch auf dem Parkett und teilte sich mit den Hausherren Platz drei. Einen Stufe weiter oben auf dem Treppchen stand der TuS Haltern, die spielerisch wohl beste Mannschaft. "Schade, dass wir am Ende nicht den Titel geholt haben, obwohl wir kein Spiel verloren haben", meinte "Oldie" Abendroth, der bis auf seinen vergebenen Neunmeter eine tolle Leistung zeigte. "Ich spiele sonst in der zweiten Mannschaft und habe erst einen Tag vorher erfahren, dass ich mitspielen darf. Schön, dass es dann so läuft", befand der TuS-Spielmacher. Er konnte am Ende wieder lachen, denn sein Schlusswort dürften so ziemlich alle Teilnehmer und Besucher unterschreiben: "Es war eine geile Veranstaltung." Vor allem für die Außenseiter...