Der Europa-League-Debütant kam in seinem "persönlichen Finale" beim französischen Rekordmeister AS St. Etienne trotz einiger Möglichkeiten nicht über ein torloses Unentschieden hinaus und hat keine Chance mehr auf den Sprung in die Zwischenrunde.
Selbst mit einem Erfolg im abschließenden Gruppenspiel am 8. Dezember gegen FK Qäbäla/Aserbaidschan kann Mainz (6 Punkte) den Sprung auf Platz zwei nicht mehr schaffen. Der RSC Anderlecht (11) und St. Etienne (9) sind vorzeitig für die nächste Wettbewerbs-Phase qualifiziert. Die Mannschaft von Trainer Martin Schmidt könnte zwar punktemäßig noch auf die Franzosen aufschließen, doch in diesem Fall würden die auswärts mehr geschossenen Treffer (Hinspiel: 1:1) den Ausschlag zugunsten von St. Etienne geben.
Der FSV war bei seinen bisherigen beiden Auftritten auf internationalem Parkett 2011 und 2014 schon in der Qualifikation gescheitert. Auch deshalb wollte der selbsternannte Karnevalsverein seine Chance auf ein Weiterkommen vor rund 22.000 Zuschauern unbedingt wahren.
Im Stade Geoffroy Guichard lautete das Motto der Gäste: Verlieren verboten. Gegenüber dem Heimerfolg gegen den SC Freiburg (4:2) fünf Tage zuvor hatte Schmidt seine Startelf auf vier Positionen verändert. Spielmacher Yunus Malli konnte nach überstandener Erkältung auflaufen. Und der türkische Nationalspieler versuchte auch gleich, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Mallis Schuss aus 20 Metern konnte Keeper Stephane Ruffier aber parieren (8.).
Beide Teams überbrückten das Mittelfeld schnell, offenbarten aber Schwächen in der Defensive. Nach einem Patzer von Florentin Pogba, dem Bruder von 105-Millionen-Mann Paul Pogba (Manchester United), verzog Levin Öztunali aus halbrechter Position nur knapp (12.). In einer über weite Strecken intensiven Partie übernahm St. Etienne in der Folge die Initiative und schnürte die Gäste in deren eigener Hälfte ein. FSV-Torhüter Jonas Lössl musste nach einer Viertelstunde gegen Oussama Tannane klären.
Chancen blieben danach bei einsetzendem Regen aber Mangelware, Zweikämpfe prägten das durchschnittliche Spiel. Wie aus heiterem Himmel kam der Tabellenachte der Bundesliga, der drei Wochen zuvor mit 1:6 in Anderlecht untergegangen war, kurz vor dem Halbzeitpfiff zu einer hochkarätigen Möglichkeit. Doch einen Freistoß von Malli von der Strafraumgrenze fischte Ruffier aus dem Winkel (44.).
Nach dem Wechsel forcierten die Mainzer im Angesicht des drohenden Ausscheidens den Druck - und das vor allen Dingen über die rechte Seite. Doch Öztunali fand seinen Meister in Ruffier (51./52.).
Die gastgebenden "Les Verts", bei denen der im Hinspiel erfolgreiche Torjäger Robert Beric verletzt ausfiel, überließen dem FSV zunehmend mehr Raum, den vor allen Dingen Malli in seiner Rolle als Antreiber nutzte. Stürmer Jhon Cordoba scheiterte in der 73. Minute mit einem Kopfball aus Rückenlage und kürzester Distanz aber erneut an Ruffier. Auf der Gegenseite vergab Oussama Tannane (82.) mit seinem Pfostentreffer die Vorentscheidung.