Was war das denn? Als Waldemar Anton zu Beginn der Verlängerung des EM-Viertelfinals zwischen Deutschland und Spanien an der Seitenlinie zur Einwechslung parat stand, wurde der Innenverteidiger ausgepfiffen. Nicht, weil Bundestrainer Julian Nagelsmann den vollkommen platten Kai Havertz vom Platz nahm, sondern wohl aufgrund des Wechsels des Innenverteidigers vom VfB Stuttgart zu Borussia Dortmund, der kurz bevor steht.
Am Donnerstag hatte der VfB Stuttgart mitgeteilt, dass Anton den Verein darüber informiert hätte, dass er den Verein verlassen wird. Bereits in der vergangenen Woche konnte diese Redaktion vermelden, dass sich Anton und die Verantwortlichen von Borussia Dortmund über einen Wechsel verständigt hätten. Ein Vorgang, der offenbar bei den Fans der Stuttgarter nicht gut ankam. Diesen Unmut bekam Anton am Freitag bei seinem vermeintlich letzten „Heimspiel“ in der Stuttgarter EM-Arena dann auch zu spüren.
Anton wechselt nach EM zum BVB
Anton wechselt nach Informationen dieser Redaktion nach dem Ende der Europameisterschaft zum BVB. Der Medizincheck soll bereits absolviert worden sein, ein Vertrag ist allerdings aufgrund seiner EM-Teilnahme bislang nicht unterschrieben. Klar ist aber, dass der BVB die Ausstiegsklausel von 20 Millionen Euro zieht.
Anton soll beim BVB in der Innenverteidigung Mats Hummels ersetzen, dessen Vertrag in Dortmund nicht verlängert wurde. Beim BVB soll der Innenverteidiger, der beim aktuellen Zweitligisten Hannover 96 ausgebildet wurde, rund sechs Millionen Euro plus Boni verdienen.
Nach Bekanntwerden des bevorstehenden Wechsels zum BVB wurde Anton von Stuttgart-Fans bereits angefeindet. Noch im Januar hatte Anton seinen Vertrag beim sensationellen Vizemeister verlängert, damals sagte er: „Ich spüre jeden Tag das Vertrauen des VfB. Wir sind auf einer Wellenlänge, es stimmt für mich hier einfach sehr vieles, ich fühle mich wohl und bin deshalb sehr glücklich über die Vertragsverlängerung.“ Nun folgt der Abschied, viele Fans fühlen sich verraten, in den Sozialen Medien fallen Begriffe wie „Heuchler“.