Wer auf den Spielplan zur ersten DFB-Pokal-Runde schaut, um mögliche Pokal-Überraschungen auszumachen, der dürfte sicherlich bei Alemannia Aachen gegen Holstein Kiel hängen bleiben. Am Samstag, 17. August, 18 Uhr müssen die Störche auf den Tivoli.
Dabei war Nordrhein-Westfalen zuletzt ein gutes Pflaster für Kiel. Im vergangenen Jahr musste Holstein beim damaligen Regionalliga-Aufsteiger FC Gütersloh ran, gewann mit 2:0. Jetzt also wieder NRW. Vorweg: Tickets gibt es noch in vielen Bereichen des Stadions über die Internetseite der Alemannen. Auch im Gästeblock ist noch einiges frei - verfügbar über die Internetseite der Kieler.
Stimmungsvoll dürfte es dennoch werden. Aachen geht nach dem Prestigesieg bei Rot-Weiss Essen (2:1) und dem in Unterzahl erkämpften 1:1 gegen den SC Verl mit mächtig Rückenwind in das Heimspiel gegen den Bundesligisten. Von den Gästen kann man das nicht behaupten.
In der Vorbereitung haben die Störche satte vier Niederlagen in Serie kassiert: 0:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern, 0:1 gegen Borussia Mönchengladbach, 0:2 gegen den 1. FSV Mainz 05, 2:3 gegen AS St. Etienne. Dazu fallen mit Steven Skrzybski (Offensives Mittelfeld, Muskelverletzung Wade) und Colin Kleine-Bekel (Innenverteidigung, Kreuzbandriss) zwei wichtige Spieler aus.
Umso wichtiger wird Neu-Kapitän Lewis Holtby sein. Der ehemalige Schalker wird Skrzybski aller Voraussicht nach im offensiven Mittelfeld der Störche ersetzen. In der vergangenen Saison trug Holtby fünf Tore und zehn Vorlagen zum Bundesliga-Aufstieg bei. Er ist einer von vier Ex-Schalkern - neben Skrzybski, Timo Becker und Torwart Timon Weiner.
Und das Spiel wird für Holtby ohnehin ein Besonderes werden. Immerhin trifft der gebürtige Erkelenzer auf seinen Ausbildungsverein. Er stammt nämlich aus der Jugend von Alemannia Aachen, der er sich 2004 anschloss. Im Sommer 2009 verließ er die Alemannia als Profi und wechselte zu den Königsblauen.
Für die Kieler wird die Holtby-Rückkehr der erste echte Härtetest, ehe es eine Woche später in der Bundesliga gegen die TSG 1899 Hoffenheim geht. Die Störche tun gut daran, jetzt schleunigst ihren Rhythmus zu finden. Denn das ist Alemannia Aachen durch den guten Ligastart bereits längst gelungen.