Stellungnahme von Carsten Jaksch-Nink (Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen)
Ganz allgemein für das Gebiet Westfalen gilt, dass es eigentlich einen Rückgang bei der Quantität solcher Vorfälle gibt. Das Problem ist allerdings, dass die Quantität zunimmt, es wird brutaler. Und das können wir natürlich nicht gutheißen. Zwar haben wir in den letzten zwei Jahren bei etwa 80.000 Kreisliga-Spielen nur sechs schwere Vorfälle verzeichnet, dennoch wollen wir das Ganze nicht verharmlosen.
Seit 2006 gibt es deswegen sogenannte „Problemlotsen“, die von den einzelnen Kreisen eingesetzt werden. Sie leisten Integrationsarbeit, kümmern sich aber ebenso auch um Gewaltprävention. Sie gehen gezielt vor Ort und bieten dort Seminare für Mannschaftsführer und Betreuer an. Im Jugendbereich werden Seminare sogar mit den Eltern veranstaltet, um ihnen und den Kindern selbst zu zeigen, wie man am besten mit Gewalt umgeht.
Diese Problemlotsen werden auch gezielt vor den „Problemspielen“, wie zum Beispiel Derbys, eingesetzt. Sie sprechen dann ganz bewusst und gezielt mit den Verantwortlichen, um direkte Maßnahmen zu ergreifen. Zusätzlich gibt es bei uns einen Integrationsbeauftragten, dem noch einmal drei Koordinatoren unterstellt sind, welche die Arbeit der Problemlotsen koordinieren, aber auch unterstützten. Wir müssen natürlich schauen, ob, wenn solche Vorfälle tatsächlich immer brutaler und schlimmer werden, diese Maßnahmen dann ausreichen.
Zu dem Vorfall in Hamm am Wochenende kann ich nur sagen, dass wir natürlich jetzt ermitteln und auch die Kreisspruchkammer ihre Ermittlungen aufgenommen hat. Im Rahmen von fairen Verhandlungen werden wir die Verursacher ausfindig machen und diese dann auch entsprechend drastisch bestrafen, um zu zeigen, dass wir solche Dinge nicht dulden.