Doch der Vereinsführung passt sein Wechsel nicht und die Situation eskalierte. Das Auto verschwand, mit ihm Schlüssel und Geld. Nun hat sich Siebert Rechtsanwalt Heinz Kupperian zu Hilfe genommen. RS sprach mit dem Offensiv-Akteur über die Vorkommnisse, seine nächsten Schritte sowie die sportliche Zukunft, denn schließlich will er seine Segel Richtung Schermbeck setzen.
Herr Siebert, was ist passiert? Nach den jüngsten Vorkommnissen möchte ich Gladbeck verlassen, weil ich noch eine höherklassigere Herausforderung suche. Deshalb ist es auch falsch, dass ich zum Bezirksligisten SV Zweckel gehen werde. Ich habe zwar mit deren Coach Guido Naumann gesprochen, werde dorthin aber nicht wechseln.
Wohin dann? Ich stehe in ganz engem Kontakt zum SV Schermbeck. Wir sind uns so gut wie einig, der Zwei-Jahresvertrag eigentlich nur noch Formsache. Der Kontakt kam über meinen Teamkameraden Dedim Djuliman, der ebenfalls zum SVS geht, zustande. Da der SV noch nicht weiß, ob Yakub Köse bleiben wird oder nicht, sind wir uns schnell näher gekommen. Ich möchte in einen Verein spielen, bei dem es normal abläuft und in dem nicht nur Tohuwabohu herrscht. Außerdem habe ich es nicht nötig, mich beschimpfen zu lassen. Das ist mir in Gladbeck passiert, denn als ich das Angebot des Clubs nicht angenommen habe, wurde es unschön. Was meinen Sie genau? Es sind zahlreiche Sachen nicht so gelaufen, wie es zwischen mir und Gladbeck abgesprochen war. Die Krönung ist, dass mir das Auto entwendet worden ist. Wie bitte? Ja. DJK-"Boss" Rolf Schobert hatte mir im Winter, als ich zur Germania kam, ein Auto bis zum 31. Juni zur Verfügung gestellt. Das hat er sich einfach so abgeholt, als ich gerade bei Rot-Weiss Essen ein Probetraining absolvierte. Der Wagen ist nun samt meiner privaten Handykarte, dem Hausschlüssel und einem Umschlag mit Geld verschwunden.
Haben Sie nicht versucht, Ihre privaten Sachen zurückzubekommen? Doch natürlich, aber niemand ist aus dem Vorstand für mich zu sprechen. Zum Glück hatte ich meiner Freundin Mandy einen Zweitschlüssel gegeben. Sie musste extra aus Wuppertal kommen, um mir meine Haustür aufzumachen. Außerdem musste ich unseren ehemaligen Torwarttrainer Ralf Brand, der auch gleichzeitig bei RWE trainiert, anrufen, damit er mich nach Hause fährt. Sonst hätte ich wohl draußen übernachten müssen. Und was ist mit dem Umschlag? Da ich derzeit noch nicht von der Germania bezahlt worden bin, musste ich mir Geld von meiner Freundin leihen, damit ich meine Miete und die Mitarbeiter bezahlen kann.
Sie haben sich ja gerade erst mit der Event- und Promotionagentur www.kasa2008.de selbstständig gemacht. Stimmt, und jeder weiß, dass besonders der Start schwierig ist. Deshalb habe ich das Darlehen. Das Auto können sie ja behalten, aber meine Privatsachen will ich zurückhaben. Das ist unverschämt. Das war ein Schlag ins Gesicht. Deshalb habe ich auch Rechtsanwalt Heinz Kupperian beauftragt. Eigentlich wollte ich es nicht, aber für mich ist dies der einzige Weg, wieder an meine Sachen zu kommen. Kann man mit den Verantwortlichen nicht reden? Nein. Außerdem haben sie mir ausrichten lassen, dass ich die Fresse halten soll, sonst könnte ich mich auf etwas gefasst machen. Warum? Ich soll sie belogen haben. Okay, ich habe ihnen nicht gesagt, dass ich bei RWE im Probetraining bin. Aber das ist auch nicht meine Aufgabe, denn der Club kommt seinen Pflichten ja auch nicht nach. Ich warte noch auf mein Geld, renne den Leuten hinterher, weil ich keine Informationen bekomme und hingehalten werde. Ich weiß nicht, ob ich mir so etwas bieten lassen muss. Ich habe natürlich früher auch mal Bockmist verzapft, aber ich stehe zu meinen Fehlern und versuche, daraus zu lernen. Ich bedrohe allerdings niemanden. Und wie geht es nun weiter?
Wenn der Verein nicht einlenkt, wird es zu einer Anklage vor dem Arbeitsgericht kommen.