Verträge im Profifußball haben traditionell keine lange Haltbarkeitszeit – bei Misserfolgen muss oft der Trainer zuerst den Kopf hinhalten. Bei Westfalia Wickede, derzeit Siebter in der Westfalenliga zwei, war das anders. Marko Schott ist aktuell in seinem elften Jahr als Trainer bei Wickede: „Ich werde diese tolle Zeit bei meinem Heimatverein nicht missen, habe viele liebenswürdige und tolle Menschen kennengelernt – sie sind zu Freunden geworden.“
Nach der bevorstehenden Rückrunde geht es für Schott aber eine Liga höher - in die Oberliga Westfalen. Bei Westfalia Rhynern beerbt Schott den ebenfalls scheidenden Coach Björn Mehnert, den es zum SC Wiedenbrück in die Regionalliga zieht. Westfalia Wickede hat an dieser Trainer-Rochade entscheidenden Anteil – der Verein brach das Vertrauen zum Trainer: „Im September letzten Jahres hat es Wickede verpasst, mich in weitere Vertragsgespräche einzubeziehen. Stattdessen wurde hinter meinem Rücken mit anderen Trainern gesprochen.“ Schott zog daraufhin persönliche Konsequenzen, es kam zu ersten Gesprächen mit Rhynern. Jetzt ist der Wechsel zur neuen Saison perfekt.
Zwischen Abschied und Herausforderung
Bevor es für Schott aber in der Oberliga um Punkte geht, steht bei ihm die Rückrunde in der Westfalenliga im Fokus – mit Westfalia Wickede. „Wir wollen eine gute Serie spielen und noch mehr Punkte als in der Hinrunde sammeln. Ich bin davon absolut überzeugt“, betont Schott, der mit seiner Mannschaft außerdem noch ein paar Plätze klettern möchte. „Wenn es dann am Ende fünf Ränge nach oben geht, beschwere ich mich auch nicht“, gibt er mit einem Augenzwinkern bekannt.
Nach der Rückrunde wartet bei Westfalia Rhynern eine neue Herausforderung auf Schott: „Ich freue mich sehr auf die kommenden Aufgaben, stehe mit Verein und Spielern natürlich schon in Kontakt, wir tauschen uns aus. Ich werde die Grundstrukturen im Verein nicht verändern – das wäre fatal. Ich werde versuchen, neue Anreize und Impulse mitzubringen, damit wir uns immer weiter verbessern können.“ Bis dahin heißt es für Schott aber erstmal, den Spagat zwischen Wickede und Rhynern zu bewältigen: „Die Koordination bekomme ich schon hin, ich traue mir das zu. Andere haben es ja auch geschafft.“