Trainer Magnus Niemöller kam im Sommer vom Oberligisten SpVgg Erkenschwick und ist bereits nach knapp zwei Monaten begeistert von den aufstrebenden Halternern. Im Interview spricht er über den gelungenen Auftakt, seine Erklärung für den Traumstart und seinen glänzend aufgelegten Torjäger Stefan Oerterer.
Magnus Niemöller, vier Spiele, vier Siege: Besser kann man nicht starten. Wie erklären Sie sich den Traumstart Ihrer Mannschaft? Ich möchte den Traumstart nicht unbedingt nur an den Punkten messen, viel beeindruckender ist, wie sich eine neu formierte Mannschaft in kürzester Zeit zu einer echten Einheit entwickelt hat. Die Stimmung ist richtig gut. Das liegt daran, dass es allen gelungen ist loszulassen und keine Vergleiche zur letzten Saison zu ziehen.
Wie meinen Sie das? Der Großteil des Kaders hatte ein sehr erfolgreiches letztes Jahr mit dem Aufstieg, die Neuen aus Erkenschwick mit dem zweiten Platz ebenfalls. Aber es war wichtig, das abzuhaken und sich voll auf die neue Aufgabe zu konzentrieren. Das haben wir bisher hervorragend gemacht. Ebenso ist es mir wichtig zu betonen, wie wunderbar alle Neuen – einschließlich mir – vom Verein TuS Haltern aufgenommen wurden. Hier herrscht eine Grundstimmung und eine Atmosphäre, die einfach Spaß macht.
Gegen Preußen Münster II gelang am Sonntag mit einem knappen 2:1-Sieg ein echter Big Point. Wie haben Sie das Spiel erlebt? Es war ein außergewöhnlicher und sicherlich auch knapper Sieg. Wir sind mit einigen Ausfällen ins Spiel gegangen, zudem haben sich Kevin Lehmann beim Aufwärmen und Tolgahan Capakli nach einer Viertelstunde früh verletzt. Das so wegzustecken und einen 0:1-Rückstand aufzuholen, war schon toll. Und wie die komplette Ersatzbank nach dem 2:1 auf den Platz gestürmt ist oder wie wir die letzten Minuten noch eine Eckenserie der Münsteraner überstanden haben, das sind Bilder, die man nicht vergisst.
Torjäger Stefan Oerterer hat bereits neun Ligatore auf dem Konto. Wie kommt es zu diesem unglaublichen Lauf? Ich kenne ihn schon lange und weiß, was er kann. Im Moment trifft er einfach wie er will, das liegt auch daran, dass er sich komplett von Erkenschwick losgelöst und sich voll auf seine neue Aufgabe in Haltern fokussiert hat. Aber genauso, wie jetzt alle jubeln, kommen schnell kritische Stimmen, wenn er mal drei Spiele nicht trifft.
Nach vier Spielen steht Ihr Team an der Spitze. Hoffen Sie, dass sich der TuS Haltern langfristig oben festbeißen kann? Wir haben als Aufsteiger den Vorteil, im August und im September einen „Euphorie-Vorsprung“ zu haben. Eine Mannschaft, die letzte Saison Tabellenneunter in der Westfalenliga geworden ist, geht nicht mit so einer Stimmung in die Saison wie wir. Uns ist aber klar, dass noch ganz andere Zeiten auf uns zukommen werden, wir bleiben geerdet. Von daher werden wir auch keine Zielkorrekturen vornehmen oder uns Szenarien ausmalen, die am Ende der Saison auftreten könnten.