Auch bei der SpVgg Erkenschwick, dem ärgsten Verfolger der SG Wattenscheid 09, gab sich die Mannschaft von André Pawlak keine Blöße. „Natürlich bin ich glücklich und zufrieden“, so Pawlak, „aber trotzdem gilt: Unser Ziel ist und bleibt die Qualifikation zur Oberliga Westfalen.“
Tief stapeln und hoch gewinnen, das ist offensichtlich das neue Motto an der Lohrheide, selbst nach einem deutlichen 3:0 bei der zweitstärksten Heimmannschaft der Liga: „Das war ein wichtiger Schritt, aber erst wenn wir die Planungssicherheit für die Oberliga haben, wird an den Zielen etwas geändert.“
Bleibt die Frage, wer oder was die 09er auf dem Weg zur Meisterschaft noch aufhalten soll - die Erkenschwicker Hintermannschaft jedenfalls ist an dem Vorhaben gescheitert: Wattenscheids Neuzugang Alexander Thamm brachte die Sportgemeinschaft mit zwei nahezu identischen Kopfballtreffern (22., 70.) nach Freistößen von Serafettin Sarisoy auf die Siegerstraße und Erkenschwicks Trainer Magnus Niemöller auf die Palme: „Eine richtig ärgerliche Geschichte, zumal wir genau wissen, dass Thamm kopfballstark ist.“
Pawlaks Matchplan hingegen ging auf: „Da sind zwei Mannschaften aufeinander getroffen, die beide vom Spielerischen leben. Wir haben darauf spekuliert, dass bei solchen Bodenverhältnissen Standards entscheiden. Das hat die Mannschaft perfekt umgesetzt.“
Und während die 09er Killerinstinkt bei ruhenden Bällen zeigten, herrscht in Erkenschwick plötzlich Sturm- und Torflaute. Niemöller: „Das ist eine ganz ungewohnte Situation. Wir haben die Qualität in der Offensive, nur im Moment treffen wir das Tor einfach nicht. Da hätten wir auch drei, vier Stunden weiterspielen können.“
Wesentlich effektiver agierten die Gäste, spätestens nach Kai Koitkas wuchtigem Kopfball zum 0:3 (79.) war die Messe gelesen. „Erkenschwick ist ein unbequemer Gegner, selbst nach dem zweiten Tor lässt sich da keiner hängen“, erklärte Pawlak, „darum war es enorm wichtig, dass wir das dritte nachgelegt haben.“
Die Wattenscheider bauen ihren Vorsprung auf 15 Punkte aus, für Niemöller eine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft: „Wir haben uns mehr ausgerechnet, aber damit ist klar, dass wir uns ab sofort mit den anderen Teams in der Verfolgergruppe fetzen müssen. Alles andere ist Utopie.“
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