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FC Kray - Bocholt 4:0
Triumph trotz Anti-IKEA-Mentalität

NL: 4:0! Krayer Triumph trotz Anti-IKEA-Mentalität

Am morgigen Montag kann der FC Kray ein kleines Jubiläum feiern. Dann sind es schon exakt 250 Tage seit die Essener letztmalig geschlagen den Platz verließen.

Zumindest der Vorsitzende Günther Oberholz glaubte vor dem Spiel nicht daran, dass die Serie halten würde: „Wir müssen auf vier Stammkräfte verzichten. Zudem kommen die Bocholter mit dem Selbstvertrauen einer Mini-Serie.“

Er sollte sich täuschen. Und wie! Denn schon durch den ersten Treffer nach rund einer halben Stunde war das Spiel entschieden. Zu überlegen spielte seine Mannschaft fortan auf und siegte in einem von vielen Fouls geprägten Spiel deutlich mit 4:0.

Hierfür bedurfte es allerdings eines Weckrufs. 4:26 Minuten zeigte die neue Anzeigetafel an, als den Gästen schon der dritte Torschuss durch Milan Dehnen gestattet wurde, sodass Trainer Dirk Wißel seine Truppe mit allem, was die Stimmbänder hergaben, zusammen stauchte. „Diese erste Halbzeit“, sollte er im Anschluss an die Partie sagen, „war die schlechteste der ganzen Saison. Ich habe vorher gesagt, dass kein Spiel ein Selbstläufer wird, aber da hat der eine oder andere meiner Jungs wohl nicht richtig gelauscht.“

Kray: O. Allouche – Hu. Allouche, Ha. Allouche, G. Ketsatis (69. Kretschmar) – Barra, Immanuel, Walter – Kehrmann (60. I. Ketsatis), Rami (77. Naoumov), Scheider – Trebaljevic Bocholt: Ladermann – Körperich, Eul, Bennies, Versteegen – Splitthoff, Lange (57. Andreadakis) – Vaccarello, Gurny, Schmänk – Dehnen (46. Müller) Schiedsrichter: Maximilian Fischedick (Bottrop) Tore: 1:0, 2:0, 4:0 Rami (31. FE, 37., 74.), 3:0 Trebaljevic (53.) Zuschauer: 500

So war es dann ein Elfmeterpfiff, der dem Spiel die Richtung vorgab, nachdem Björn Bennies am Trikot von Felix Scheider zerrte und anschließend Soufian Rami flach einschoss. Nur sechs Minuten später konnte man den Eindruck gewinnen, der Marokkaner habe sich nicht von der Stelle bewegt, denn zum 2:0 traf er exakt von der selben Position, auch begünstigt dadurch, dass sich beim vorausgehenden Freistoß von der Torauslinie kein Gegenspieler für ihn zuständig fühlte.

Rami überragend

Im zweiten Durchgang waren es zwei Fernschüsse, die für Zählbares sorgten: Zunächst traf Sturmspitze Dusan Trebaljevac flach von halbrechts, bevor das Highlight des Nachmittags folgen sollte: Sami schickte drei Gegenspieler ins Leere und drosch den Ball aus 25 Meter so ins obere linke Ecke, dass Bocholt-Keeper Tobias Ladermann nur staunend hinterher schauen konnte.

Somit war sogar Trainer Wißel aufgrund der zweiten Halbzeit versöhnlich gestimmt und bemühte eine Bildsprache, die ihn offensichtlich als Anhänger schwedischer Möbelhäuser outete. „Unser Spiel ist in etwa so, als würden wir versuchen, ein Billy-Regal mit Geodreieck und Rechenschieber aufzubauen“, beklagt er die fehlende Einfachheit des Krayer Spiels, „dabei müssen wir einfach nur mal Hammer und Schrauben in die Hand nehmen.“ Doch eines weiß der Übungsleiter nur zu gut: „Wenn wir das ansprechen, jammern wir gerade auf sehr hohem Niveau.“

Stimmen und Randnotizen zum Spiel auf Seite 2.

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