Zu schwach war der Auftritt seiner Mannschaft gegen den Abstiegskandidaten aus Wickede. Die Gäste hingegen können nach den Debakeln in Langscheid und gegen Wattenscheid neue Hoffnung im Abstiegskampf schöpfen.
„Endlich haben wir wieder mal unser Wickeder Herz ausgepackt. Im Abstiegskampf sind nun mal Kratzen, Beißen und Kämpfen gefragt; das hat heute den Ausschlag gegeben“, sagte ein zugleich erleichterter und erschöpfter Spielertrainer Marco Schott.
Auf dem holprigen Rasen kamen beide Mannschaften eher schlecht als recht ins Spiel. Die erste Halbzeit blieb abgesehen von je einem Pfostenschuss auf beiden Seiten ereignisarm. Nach dem Seitenwechsel gaben die Gastgeber das Heft mehr und mehr aus der Hand. Nicht unverdient konnte Wickedes Angreifer Mathieu Bengsch nach einer Hereingabe von Christian Fröse die Führung markieren (53.). Nur wenig später erhöhte Spielertrainer Marco Schott per Foulelfmeter auf 2:0 – die Entscheidung.
Der Sieg für die engagierten Gäste hätte noch höher ausfallen können. Doch die zahlreichen Konter wurden nicht in weitere Tore umgemünzt und ein weiterer Strafstoß wurde der Westfalia verweigert, als der bärenstarke Sven Ricke im Strafraum am Schuss gehindert wurde (72.). DSC-Trainer Klaus Berge fehlte im Spiel seiner Elf vor allem die spielerische Leichtigkeit: „Dadurch haben wir nicht genügend klare Torchancen herausgespielt. Man konnte der Mannschaft deutlich anmerken, dass sie eine englische Woche in den Knochen hat.“ Dass die Luft durch den in weite Ferne gerückten Aufstieg raus ist – davon will Berge nichts hören. Dennoch ist dies der Einstellung einiger Spieler anzumerken. So wechselte Berge Hassan El-Hamad nur elf Minuten nach seiner Einwechslung wegen Lamentierens wieder aus. „El-Hamad fällt immer wieder durch Undiszipliniertheiten und Gelaber auf. Wir haben einen Stadionsprecher, da brauchen wir keinen Zweiten“, spottete Berge.
Während Berge bereits die nächste Westfalenliga-Saison planen kann, geht es auf Seiten der Wickeder in den kommenden Wochen ums Ganze. „Irgendwann mussten wir ja mal wieder ein Lebenszeichen von uns geben; dass es gerade in Wanne-Eickel geklappt hat, ist natürlich umso erfreulicher“, sagte Schott. Allerdings sei der Erfolg schon wieder vergessen. In der nächsten Woche geht es gegen Herbede - dann ist die Elf gefragt nachzulegen. Wenn der bisher harmloseste Angriff der Liga sich in den nächsten Auftritten so engagiert und aufopferungsvoll zeigt wie in Wanne, muss man sich um das Team keine Sorgen machen.