Doch zu einem Freundschaftskick sollte die Begegnung zwischen dem heimischen ASC 09 und dem TuS Eving Lindenhorst dann doch nicht avancieren, ging es immerhin noch darum, Punkte für den Titel „beste Dortmunder Mannschaft nach dem BVB“ zu sammeln.
Man merkte beiden Teams an, dass sie dieses prestigeträchtige Derby „unbedingt gewinnen wollten“, wie beide Trainer anschließend unisono bestätigten. Also kein taktisches Geplänkel, sondern mit offenem Visier, aggressiv rein ins Duell. Bei dieser Marschroute dauerte es dann natürlich auch nicht lange bis die erste brenzlige Situation entstand. Doch den Kinscher-Kracher aus 16 Metern kratzte der zurück geeilte Sascha Rammel noch von der Linie (3.).
Allerdings täuschte der Eindruck der ersten Minuten: Denn nicht die Heimelf dominierte vor dem Seitenwechsel sondern die Gäste, hätten nach einer Dreifach-Chance, die Dominik Altfeld in phantastischer Manier zunichte machte, eigentlich auch in Führung gehen müssen.
Die Führung für die Grün-Weißen wechselte Trainer Daniel Rios dann in der 53. Spielminute ein. Wenn auch nicht ganz freiwillig. Der bis dahin starke A-Jugendliche, Emre Erdur, hatte sich den Fuß geprellt und musste vom Feld. Er wurde vom aus disziplinarischen Gründen auf die Bank verbannten Karim Bouzerda ersetzt, der sich eine Viertelstunde später auf seine Art bedankte: Nach einem schönen Doppelpass mit Sundi Gomes erzielte er die zu diesem Zeitpunkt durchaus verdiente Führung. „Bis dahin haben wir einfach zu wenig getan“, zückte ASC-Coach Mark Elbracht anschließend die verbale Peitsche, um direkt im Anschluss aber ein wenig Zuckerbrot hinterher zu schieben: „Allerdings hat die Mannschaft nach dem Rückstand die richtige Reaktion gezeigt.“
Denn der Rückstand wirkte wie ein Weckruf für die Blau-Weißen. Doch trotz eines Feldverweises für Evings Sascha Rammel sprang nicht mehr als der insgesamt wohl verdiente Ausgleich durch Rafik Halim heraus (85.). „Hätte das Spiel noch zehn Minuten länger gedauert, wären wir wohl als Sieger vom Feld gegangen“, ärgerte sich ASC-Sechser, Patrick Sievers, über das etwas zu späte Aufwachen seiner Farben.
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