Nach verschiedenen Stationen im Westen - darunter SG Wattenscheid 09, TSG Sprockhövel, SV Lippstadt und eben zuletzt bei der U23 des FC Schalke 04 - schließt sich der gebürtige Bochumer Finn Heiserholt nun Rovaniemen Palloseura an.
Noch nie gehört? Rovaniemen Palloseura ist ein finnischer Drittligist - und Heiserholt wird nun der Erste Nicht-Finne im Kader von Rovaniemen Palloseura sein. Sein neuer Klub birgt daher einige Herausforderungen für den 28-jährigen Deutschen, der noch nie im Ausland spielte: Finnisch gilt als verdammt schwere Sprache, und Rovaniemi, seine künftige sportliche Heimat, liegt im nordfinnischen Lappland in direkter Nähe zum Polarkreis.
Im Januar sind Temperaturen von -9 bis -15 Grad Durchschnitt. Der Winter am Polarkreis ist kalt und lang. Daher absolvierte sein neuer Klub, der RoPS abgekürzt wird, im Oktober seine letzte Ligapartie. Erst im April beginnt die neue Saison. Dann wird auch Heiserholt die Finnen unterstützen.
Immerhin: Scheinbar ohne Probleme begrüßte Heiserholt die Fans seines neuen Vereins in einer Videobotschaft auf Finnisch - und auch sein neuer Verein RoPS war ihm nicht unbekannt. Während seines Studiums absolvierte Heiserholt nämlich ein Praktikum beim FC Santa Claus in Rovaniemi - ja, der Verein heißt wirklich so. Denn Rovaniemi ist der Legende nach der Sitz des Weihnachtsmannes.
Während dieser Zeit habe Heiserholt, so heißt es in der Vereinsmitteilung des finnischen Drittligisten, schon an einigen Trainings bei RoPS teilgenommen. Seine ungewöhnliche Entscheidung, nach Finnland zu wechseln, sei auch aus Liebe zur Region Lappland und Finnland sowie durch die Erfahrungen bei RoPS begünstigt worden.
Zuletzt hatte er bei der Schalker Zweitvertretung eine Doppelfunktion inne: Der Sechser fightete nicht nur im defensiven Mittelfeld, sondern fungierte auch als Videoanalyst. Sein Know-How soll der UEFA-B-Lizenzinhaber auch in Finnland zur Geltung bringen. Bei der Schalker Zweitvertretung absolvierte Heiserholt in der laufenden Saison sechs Partien, zuletzt gegen Kölns U23 mal wieder über die vollen 90 Minuten.
Schalke II steckt derweil tief im Abstiegskampf der Regionalliga West - und verliert nun einen seiner erfahrensten Männer, der sich in ein echtes Abenteuer im hohen Norden am Polarkreis stürzt.