Der KFC Uerdingen kämpft derzeit finanziell um das Überleben, sportlich steht am Samstag der Restrunden-Auftakt in der Grotenburg gegen Schalke II an (14 Uhr).
Wie lange Trainer René Lewejohann mit seiner Elf noch um Punkte spielen kann, das steht in den Sternen. Denn am 13. Januar wurde bekannt, dass das Finanzamt Krefeld einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gegen den Regionalligisten KFC Uerdingen gestellt hat.
Und auch hier wird im Verein gegeneinander gekämpft. Die beiden Vorstände Dirk Röhig und Peter Kahstein scheinen für den Gang in die Insolvenz zu sein, der Vorstandsvorsitzende Thomas Platzer und Vereinsberater Mehmet Eser wollen alles dafür tun, dass die Insolvenz noch abgewendet werden kann.
Wie das klappen könnte, machte Platzer auf einer Infoveranstaltung klar, die am 20. Januar stattgefunden hat. Die wichtigste Mitteilung von ihm, so berichtet "RP Online": Bis Freitag (24. Januar) muss der KFC dem Finanzamt Krefeld 211.000 Euro zahlen, dann wäre eine Insolvenz vorerst abgewendet.
Woher das Geld kommen soll, wurde nicht gesagt. Wer die letzten Monate beim KFC verfolgte, der kann nur hoffen, dass Mehmet Eser, der schon mehrere Gehaltszahlungen an die Spieler vorgenommen hat, erneut einspringt.
Denn, auch das wurde an diesem Abend wohl klar: Es soll Interessenten für ein Sponsoring geben, auch die Mercedes-Benz Herbrand-Gruppe soll weiterhin an einem Hauptsponsoring interessiert sein.
Bei allen gibt es das Aber: Erst müssen klare Verhältnisse her. Sprich: Die Insolvenz muss vom Tisch sein, zudem muss Platzer ein klares Votum haben, dass er das Sagen hat. Aktuell wird er bei jedem Beschluss von seinen beiden Vorstandskollegen überstimmt.
Daher hat ein Mitglieder-Trio eine Unterschriftenaktion gestartet und auch erfolgreich durchführen können, durch die nun eine außerordentliche Mitgliederversammlung angestrebt wird. Das Ziel: die Abberufung von Röthig und Kahstein.
Wie die "RP" schreibt, sagte Dr. Christoph Epping, er gehört zu dem Trio, das die Unterschriftenaktion initiierte: "Wir müssen uns den Verein zurückholen, um den ersten Vorsitzenden in die Lage zu versetzen, handeln zu können."
Was dringend nötig ist, wie Platzer betonte. So seien offenbar alleine seit Beginn des Jahres 2025 schon wieder über 60 nicht geöffnete Briefe auf der Geschäftsstelle zu finden.
Was an dem Abend deutlich wurde: Der KFC muss sparen, so sollen acht bis zehn Spieler den Kader verlassen, in der Summe, mit Einsparungen bei anderen Mitarbeitern, möchte man 300.000 Euro sparen.
Wobei zuvor geklärt werden soll, wo die bisherigen Gelder geblieben sind. In einer Präsentation merkte man an, dass in der laufenden Spielzeit vom KFC demnach weder Gehälter noch Sozialabgaben, Lohn- und Umsatzsteuern oder Beiträge für die Berufsgenossenschaft gezahlt wurden.