KFC Uerdingen

Nur ein x-ter Neustart kann den Verein noch retten - ein Kommentar

Der Alltag hinter den Kulissen des KFC Uerdingen wird derzeit nur von Chaos, zweifelhaften Entscheidungen und Streitigkeiten geprägt.

Eins vorweg: Der neue Vorstand und Berater Mehmet Eser (Inhaber der Agentur M-Soccermanagement) haben durch Misswirtschaft der letzten Jahre beim Traditionsverein KFC Uerdingen ein ganz sicher nicht von ihnen verschuldetes Bild vorgefunden, was schauerlicher kaum hätte sein können.

Kaum Buchhaltung, Schulden bei etlichen ehemaligen Mitarbeitern, Vereinen oder Unternehmen. Vermutlich wissen sie immer noch nicht, wer noch alles Geld bekommt.

Klar ist: Es sind viele Menschen und Unternehmen, wir reden hier sicher von einer Summe im Millionenbereich. Daher war es schon kaum zu glauben, dass überhaupt jemand diese Aufgabe angehen will, es schien so, man konnte sich nur verbrennen.

Und das passiert gerade auch: Denn vermutlich wäre der Gang in die Insolvenz das beste Mittel gewesen. Bei dem Versuch, der Lage Herr zu werden, türmen sich die Probleme.

Zumal sich die Herren im Vorstand, die noch kein halbes Jahr zusammen arbeiten, selber nicht mehr grün sind. Auf der einen Seite stehen der Vorstandsvorsitzende Thomas Platzer und Berater Eser, auf der anderen Seite die beiden Vorstandsmitglieder Dirk Röthig und Peter Kahstein, die Platzer auf der eigenen Homepage widersprachen, als es darum ging, dass die Spieltagseinnahmen gegen den MSV Duisburg auf ein externes Konto eingezahlt werden sollten.

Allein dieses Thema sagt viel aus über den Zustand des KFC Uerdingen: Denn wie soll ein Vorstand, der offenbar so zerstritten ist und nicht in der Lage zu kommunizieren, die überwältigenden Problemen bei den Krefeldern lösen? Wie soll auch nur ein weiterer Sponsor (der Hauptsponsor-Vertrag mit der Mercedes-Benz Herbrand-Gruppe ist immer noch nicht offiziell bestätigt) Interesse haben, beim KFC zu investieren? Wie sollen alle Gläubiger einem benötigten Sanierungsplan zustimmen, wenn sie das Gefühl haben, dass sie an letzter Stelle kommen?

Fragen über Fragen, man kann jetzt schon sagen, dass es auf der Mitgliederversammlung des KFC am 13. Januar 2025 knallen wird. Vermutlich wird es von allen Seiten Schuldzuweisungen gegen die jeweils andere Partei geben.

Es sei denn, die Verantwortlichen versuchen im Sinne des Vereins zu handeln und den Vorstand schon vorher aufzulösen. Denn der aktuelle Vorstand um Platzer, Kahstein und Röthig kann unmöglich das Trio sein, das den KFC in eine geordnete Zukunft führt.

Dafür wurden zu viele Fehler gemacht, dafür sind die internen Probleme und Streitigkeiten zu groß. Man mag es nicht mehr hören, aber Uerdingen kann nur ein x-ter Neustart retten. Ob es Personen gibt, die sich das zutrauen, steht auf einem anderen Blatt.