Nach einem optimalen Debüt für den SC Paderborn samt Auswärtssieg und weißer Weste erlebte Manuel Riemann bei seinem zweiten Auftritt für die Ostwestfalen einen Tag zum Vergessen.
Der langjährige Torhüter des VfL Bochum feierte am vergangenen Sonntag seine Heimpremiere gegen Greuther Fürth (1:2). Diese währte aber nur 26 Minuten. Dann sah Riemann die Rote Karte. Er war aus seinem Kasten gestürmt und hatte Fürth-Angreifer Felix Klaus mit dem ausgestreckten Arm regelwidrig am Hals getroffen.
Der Schiedsrichter entschied folgerichtig auf Notbremse, Riemann musste runter und Ersatzmann Markus Schubert kam in die Partie. Paderborn lag zu diesem Zeitpunkt mit 0:1 zurück, und auch daran hatte Riemann einen Anteil. Fünf Minuten vor dem Platzverweis sah er nicht gut aus, als Branimir Hrgota einen Freistoß direkt verwandelte. Den zweiten Treffer für Fürth erzielte Bochum-Leihgabe Noah Loosli (50.). Adriano Grimaldi verkürzte für Paderborn (63.).
Nun ist klar, wie lange Riemann den Paderbornern fehlen wird. Das DFB-Sportgericht hat die Sperre auf drei Spiele angesetzt. Somit kann der Keeper frühestens im Heimspiel gegen den Hamburger SV (Sonntag, 2. März, 13:30 Uhr) wieder mitwirken.
Riemann hatte den VfL Bochum im Januar nach knapp zehn Jahren in Richtung Paderborn verlassen. Zuvor hatte sich Riemann mit dem VfL auf eine Vertragsauflösung geeinigt. Mit 290 Pflichtspielen geht der Keeper als Spieler mit den elftmeisten Einsätzen für den Revierklub. Seine sportlichen Verdienste an der Castroper Straße werden von Vorfällen in der jüngeren Vergangenheit getrübt.
Im Endspurt der Vorsaison wurde Riemann aussortiert. Auch in der neuen Saison durfte er nicht am Trainingsbetrieb teilnehmen. Riemann klagte, der Fall ging vor Gericht, letztlich einigten sich beide Parteien und der gebürtige Bayer kehrte zum Jahresende zurück. Zuvor hatte Riemann den Aufstieg und mehrere Klassenerhalte mit dem VfL gefeiert, mit seinen Leistungen trug er zu den Erfolgen bei.