Für Türkspor Dortmund ist die Regionalliga West eine enorme Herausforderung. Der schnell gewachsene Verein stößt in dieser Saison sportlich und infrastrukturell an seine Grenzen.
Die Situation ist für den Aufsteiger per se ambitioniert, weil die Stadt Dortmund dem Klub kein für die Regionalliga taugliches Stadion zur Verfügung stellen konnte. Dadurch musste Türkspor erst nach Velbert ausweichen. Dort habe man pro Spiel an die 30.000 Euro Kosten gehabt, sei zudem nicht am Verkauf von Speisen und Getränken beteiligt gewesen. Das brachte den noch jungen Klub in enorme finanzielle Schwierigkeiten.
Seit Anfang November kann Türkspor endlich im Hagener Ischelandstadion spielen. "In Hagen zahlen wir 1000 Euro Stadionmiete pro Monat. Dazu kommen Kosten für Sicherheitspersonal oder Catering. Im krassesten Fall, etwa zum Heimspiel gegen den MSV Duisburg, reden wir über Kosten von rund 10.000 Euro pro Spiel", rechnete Türkspors Sportchef Tuna Kayabasi unlängst vor. Dazu kommen nun neben dem Eintrittsgeld nun auch wieder Einnahmen für das Catering, die in Velbert dem Stadionbetreiber vorbehalten waren. So könne man die Saison in der Regionalliga überstehen, zeigte sich Kayabasi gegenüber Reviersport zuversichtlich.
Allerdings sei der Verein weiter auf der Suche nach Unterstützern. Gibt es nun eine Offerte aus der Türkei? "Ich habe dem Verein angeboten, Kontakt zu einem türkischen Geschäftsmann aus der Reisebranche herzustellen", erklärte Selcuk Avci gegenüber RevierSport. "Er wäre bereit gewesen, in das Projekt Türkspor Dortmund mit seinen enormen Entwicklungsmöglichkeiten im gesamten Umfeld 500.000 Euro zu investieren."
Avci ist Scout bei Besiktas Istanbul und im türkischen Fußball gut vernetzt. Doch der Klub habe sich dagegen entschieden. "Nur mit Oberliga-Spielern wird es aber schwer, dauerhaft den nächsten Schritt zu machen", meinte Avci am Rande der Partie gegen die U23 des FC Schalke 04 (0:3). "Wenn man weiter nach oben will, muss man auch an den Strukturen etwas verändern."
Türkspor-Präsident Dr. Akin Kara bestätigte den Kontakt, jedoch sei dieser nicht konkret geworden. Türkspor Dortmund ist zudem ein eingetragener Verein. Vor einem Investment müsste also die Rechtsform geändert werden. Planungen in dieser Hinsicht gibt es aber nach RS-Informationen aktuell nicht.