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Wuppertaler SV
"Meine Aufgabe ist es jetzt, den Jungs in den Arsch zu treten"

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Zuletzt beobachtete er den WSV von der Tribüne aus. Das hat sich gelohnt. Sebastian Tyrala wurde in Wuppertal als neuer Trainer vorgestellt.
Zuletzt beobachtete er den WSV von der Tribüne aus. Das hat sich gelohnt. Sebastian Tyrala wurde in Wuppertal als neuer Trainer vorgestellt. Foto: Stefan Rittershaus
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Der Wuppertaler SV hat am Dienstagnachmittag (5. November) einen neuen Trainer vorgestellt: Sebastian Tyrala hat an der Hubertusallee übernommen.

Auf Rene Klingbeil und Interimscoach Gaetano Manno folgt nun also beim Wuppertaler SV Sebastian Tyrala. Der 36-Jährige war in dieser Saison schon für Türkspor Dortmund tätig, wurde aber ausgerechnet nach dem ersten Saisonsieg am 7. Spieltag von seinen Aufgaben entbunden.

Acht Spieltage später, am 15. Spieltag, wird der Ex-Profi nun an der Seitenlinie des Wuppertaler SV stehen. Gegner ist dann am Sonntag (10. November, 14 Uhr) Spitzenreiter MSV Duisburg.

Dass Tyrala nicht Plan A und auch nicht Plan B beim WSV war, weiß der gebürtige Pole, der auch ein Länderspiel für die "Kadra" absolvierte. Im RevierSport-Interview verrät er aber auch, dass ihn das überhaupt nicht interessiert.

Sebastian Tyrala, herzlichen Glückwunsch zum Cheftrainer-Amt beim WSV. Wie ist es letztendlich vom Kennlern-Gespräch zur Unterschrift gekommen?

Nach der Freistellung von Rene Klingbeil hat mich Gaetano Manno zeitnah kontaktiert und wir haben uns gesprochen. Das Gespräch war sehr gut. Trotzdem wusste ich natürlich, dass ich mich gedulden muss. Man ist schließlich nie der einzige Kandidat auf einen freigewordenen Trainerposten. Es ist etwas Zeit vergangen, bis ich letztendlich die Zusage erhalten und die Unterschrift unter einen Vertrag gesetzt habe. Dass ich vielleicht nicht der Einzige war oder nicht der, der ganz oben auf der Liste stand, tangiert mich nicht. Letztendlich stand ich am Dienstag auf dem Trainingsplatz und kein anderer Trainer. Ich sage es mal so: Die New England Patriots wählten Tom Brady beim NFL-Draft im Jahr 2000 in der sechsten von sieben Runden an insgesamt 199. Stelle aus.

Im Fußball kann man wenig versprechen, schon gar nicht Siege. Was ich versprechen kann ist, dass die Jungs alles geben werden. Jeder Fan wird nach den Spielen des WSV nach Hause gehen und sagen, die Mannschaft hat alles rausgehauen. Dafür stehen meine Mannschaften.

Sebastian Tyrala

Wie haben Sie die erste Einheit unter Ihrer Führung erlebt?

Ich war ja auch lange genug Spieler um zu wissen, wie die Jungs nach einem Trainerwechsel ticken. In den ersten Einheiten ist es meistens so, dass alle Vollgas geben und sich von ihrer besten Seite zeigen wollen. Und das habe ich auch im ersten Training in Wuppertal so erlebt. Die Intensität im Training war sehr hoch. Ich habe den Jungs aber auch klar zu verstehen gegeben, dass diese Intensität auch die Basis für jede Einheit sein muss. Auch wenn das nicht immer geht, muss man nah am Maximum sein.

Wie schätzen Sie die Wuppertaler Mannschaft ein? Zuletzt haben Sie das Team ja einige Male von der Tribüne aus beobachtet.

Man muss ehrlich sein: Nach 14 Spielen lügt die Tabelle irgendwo auch nicht mehr. Klar ist aber auch: Die Mannschaft hat definitiv Qualität. Ich sehe viel Potential bei den Jungs, dass noch nicht gänzlich ausgeschöpft wurde. Dieses wollen wir herauszukitzeln und dann kommt meine Spielphilosophie hinzu. Aber im ersten Schritt müssen wir an den Basics arbeiten. Zunächst gilt es die Ärmel hochzukrempeln und die Grundtugenden auf den Rasen zu bringen. Meine Aufgabe ist es jetzt, den Jungs in den Arsch zu treten.

Der WSV steckt im Abstiegskampf. Bisher haben sie mit dem TuS Bövinghausen und Türkspor Dortmund Spitzenmannschaften in den jeweiligen Ligen übernommen. Wie sehr müssen Sie sich nun umstellen?

Natürlich ist es einfacher, wenn man gewinnt, dann ist die Stimmung besser. Es gibt aber kein Allheilmittel. Kein Trainer hat das Schema F in der Tasche. Wenn ein neuer Trainer kommt, braucht er Ideen. Die bringe ich auch mit. Und das unabhängig davon, auf welchem Tabellenplatz die Mannschaft steht. Wir werden einen klaren Plan verfolgen und das gemeinsam durchziehen. Dass alle da unten herauskommen wollen, ist auch klar. Aber andere Mannschaften haben auch keinen Zaubertrank und müssen hart arbeiten, um sich unten zu befreien. Das werden wir auch tun.

Sebastian Tyrala als Trainer

1. Juli 2013 bis 30. Juni 2014:

Greuther Fürth U17 (Co-Trainer)

1. Juli 2019 bis 30. Juni 2021:

Bad Sassendorf (Spielertrainer)

1. Juli 2021 bis 27. Oktober 2021:

Türkspor Dortmund (Cheftrainer)

28. Oktober 2021 bis 3. Dezember 2022:

TuS Bövinghausen (Cheftrainer)

13. Dezember 2022 bis 16. September 2024:

Türkspor Dortmund (Cheftrainer)

5. November 2024 bis ?

Wuppertaler SV (Cheftrainer)

Was können Sie den Fans des Wuppertaler SV versprechen?

Im Fußball kann man wenig versprechen, schon gar nicht Siege. Was ich versprechen kann ist, dass die Jungs alles geben werden. Jeder Fan wird nach den Spielen des WSV nach Hause gehen und sagen, die Mannschaft hat alles rausgehauen. Dafür stehen meine Mannschaften. Unabhängig vom Ergebnis: Kampf, Herz und Leidenschaft - diese Dinge müssen immer vorhanden sein. Fakt ist auch, dass die WSV-Fans in Vorleistung getreten sind. Jetzt ist die Mannschaft an der Reihe.

Gaetano Manno ist als Sportchef sehr nah an der Mannschaft. Zuletzt war er gar Interimscoach. Wie stellen Sie sich die Arbeit mit einem Sportchef vor?

Ich bin immer für einen sehr engen Austausch. Schließlich sitzen wir alle in einem Boot. Dazu gehört dann auch der Sportchef. Aber klar ist auch, dass am Ende der Trainer über Aufstellung und Taktik entscheidet.

Am Sonntag geht es gegen den MSV Duisburg, den Spitzenreiter. Eine Konstellation zum Debüt, die eher ein Traum oder Alptraum ist?

(lacht) Ich freue mich, dass es gegen den MSV Duisburg geht. Einen besseren Gegner könnte es zum Start gar nicht geben. Ich habe mit Türkspor 0:5 in Duisburg verloren. Da gilt es auch noch etwas gutzumachen. Ich habe meine Schlüsse aus diesem Spiel gezogen und freue mich nun auf ein Duell als WSV-Trainer gegen den MSV Duisburg.

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11 Wuppertaler SV 8 3 0 5 10:19 -9 9
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