Des einen Freud ist des anderen Leid. Während Rot-Weiss Essen ungebremst mit der Vielzahl der 6909 Zuschauer den fünften Sieg aus den letzten sechs Spielen feiern konnte, mussten die Amateure von Borussia Dortmund in die Röhre gucken. Die Niederlage im Spiel, das im Zeichen des Abstiegskampfes stand, hatte verheerende sportliche Folgen.
0:1 mussten sich die Schwarz-Gelben geschlagen geben, doch nötig war dieser Rückschlag definitiv nicht. "Ich habe ein sehr ausgeglichenes Spiel miterlebt. Wir haben die Stärken von Essen ganz gut aus der Partie genommen und hatten selber gute Szenen mit dabei. Der letzte Punch hat uns in diesen Situationen gefehlt", so Jan Zimmermann, Trainer der U23 von Dortmund.
Ausschlaggebend für die Niederlage war jedoch Gelb-Rot für Almugera Kabar in der 67. Spielminute. "Die hat das Spiel extrem für uns verändert. Das darf uns nicht passieren und das ist auch nicht das erste Mal. Wir haben viele klasse Spieler, die sich noch entwickeln werden, doch als Trainer wäre es mir manchmal lieber, wenn dies früher als später geschehen würde", analysierte Zimmermann.
Es sei jedoch anzumerken, dass BVB II personell stark gebeutelt in dieses Schlüsselspiel gegangen ist. Mit Julian Hettwer und Franz Roggow fehlten der Top-Scorer und ein Mittelfeldjuwel. Zwei absolute Leistungsträger. Die Verletzenliste ist weitaus länger als diese beiden Namen. Der Coach war sich dessen bewusst und nimmt diese Niederlage gegen RWE nicht zu hart: "Auch mit nur zehn Mann haben wir alles reingeworfen und alles dafür getan, nicht zu verlieren. Das ist sehr bitter, denn die Jungs hätten sich einen Punkt sicherlich verdient."
Die Ausgangssituation ist nach wie vor gut. Wir werden die nötigen Punkte holen, denn auch die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, gibt mir absolute Überzeugung.
Jan Zimmermann zur Tabellensituation
Auf der anderen Seite hatte der 45-Jährige lobende Worte für den Gegner aus Essen übrig: "Rot-Weiss Essen war anzumerken, wie gefestigt sie sind. Sie haben wenig zugelassen und konnten auch von der Bank Qualität nachlegen. Das ist schon eine Top-Mannschaft, die auch weiß, worum es geht."
Durch diesen Rückschlag darf sich auch Dortmund II nun vollends im Abstiegskampf begrüßt fühlen. Stand 1. März (20 Uhr) beträgt der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz fünf Zähler.
Statt Panik oder Angst bleibt der Dortmunder Coach jedoch gelassen und mahnt zur Ruhe: "Die Ausgangssituation ist nach wie vor gut. Wir werden die nötigen Punkte holen, denn auch die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, gibt mir absolute Überzeugung."
Der Trainer ist guter Dinge und auch Keeper Silas Ostrzinski bleibt mutig: "Auf diese Leistung kann man definitiv aufbauen." Das muss der BVB-Nachwuchs auch, denn am 9. März geht es zu 1860 München - das nächste Abstiegsduell. Die Löwen zeigten mit ihrem 3:1-Auswärtssieg bei Hannover 96 II eine Reaktion auf die sportliche Talfahrt. Das Aufeinandertreffen mit den Münchenern wird für beide Seiten richtungsweisend.