Für manche Fans im Kölner Südstadion mag es ein Déjà-vu gewesen sein: Zwar ging die Heimmannschaft mit 1:0 in Führung, doch am Ende jubelten die Gäste aus Paderborn. Wie schon am Vortag der 2:1-Erfolg der ersten Mannschaft des SCP gegen den FC, war auch der durchaus überraschende Auswärtssieg der Zweitvertretung gegen Fortuna Köln völlig verdient.
Fortunas Innenverteidiger Barne Pernot ordnete insbesondere die Leistung im zweiten Spielabschnitt selbstkritisch ein: „Die zweite Halbzeit war ein Totalausfall auf allen Ebenen. Das muss man einfach so sagen. Wir haben’s denen dann auch teilweise leicht gemacht. Paderborn ist eine Mannschaft, die spielerisch sehr stark ist. Die haben das eiskalt ausgenutzt, dass sie die Räume zur Verfügung hatten. Am Ende haben wir um ein Gegentor gebettelt. So sah es für mich auf jeden Fall aus.“
Doch so enttäuschend die Leistung des Südstadtklubs auch war: Als die Mannschaft nach dem Spiel vor den Stehplatzbereich kam, wurden den Spielern motivierende Worte für das bevorstehende Mittelrheinpokalspiel gegen den FC Pesch auf den Weg gegeben.
„Die Unterstützung der Fans ist sowohl zu Hause als auch auswärts sehr gut. Wir spüren auf jeden Fall, dass sie hinter uns stehen. Es ist natürlich ärgerlich, dass wir dann so ein Spiel aus der Hand geben. Wir wollten den Fans etwas zurückgeben. Heute haben wir das nicht geschafft über 90 Minuten“, erklärte Pernot nach dem Spiel.
Die Debatte über den Einsatz von Spielern aus dem Paderborner Profikader war in der Mannschaft laut Pernot kein Thema. „Vor dem Spiel wussten wir nicht, wer in der Startelf ist, aber das ändert nichts an der Philosophie von Paderborn. Die haben immer gute Jungs, egal wer da auf dem Platz steht, von daher war das jetzt nicht ausschlaggebend für uns.“
Augen nur auf sich selbst richten
Auch mit Blick auf die Konkurrenzsituation in der Liga betonte Pernot, dass die eigene Leistung im Vordergrund steht. An diesem Spieltag hatten sowohl der MSV Duisburg (1:1 gegen den 1. FC Köln II) als auch die Sportfreunde Lotte (1:2 gegen den 1. FC Düren) ebenfalls Punkte liegengelassen.
„Ich tue mich immer schwer damit, auf Andere zu gucken. Wir sind gut beraten damit, unsere Hausaufgaben zu machen. Ich glaube, wir sollten nicht so viel links und rechts gucken, was Andere machen, sondern unsere Themen auf den Platz kriegen. Das haben wir nicht geschafft und das müssen wir Woche für Woche schaffen.“