Die letzten 14 Tage waren mal wieder kunterbunt beim Regionalligisten KFC Uerdingen - sportlich und wirtschaftlich. Es begann mit dem 7. September, hier verabschiedete sich der KFC sportlich aus dem Niederrheinpokal. Es gab eine Heimniederlage gegen den Oberligisten TVD Velbert.
Es folgte die Derbyniederlage gegen Rot-Weiß Oberhausen und das 3:5 am Samstag beim 1. FC Düren. Der Abstiegsplatz liegt für die Uerdinger nun nur noch zwei Zähler entfernt.
Noch schlimmer waren aber die Nachrichten rund um den Platz. Denn hier hatte eine Gruppe aus 13 ehemaligen und aktiven Mitarbeitern den KFC dazu aufgefordert, teils monatelang ausstehende Gehälter und Prämien bis spätestens zum Donnerstag, 19. September, zu bezahlen. RevierSport liegt das entsprechende Schreiben vor.
Der KFC bestätigte das Schreiben in einer Mitteilung vom 20. September: "Am 17. September 2024 ist ein Schreiben von 5 ehemaligen Spielern und 8 gekündigten Mitarbeitern des KFC Uerdingen 05 e.V. beim Verein eingegangen, in dem verschiedene Ansprüche geltend gemacht werden. Der Vorstand des Vereins hat die Schreiben im einzelnen geprüft. Um die Sachlage jedoch umfassend und rechtlich fundiert zu klären, hat der Vorstand die Angelegenheit an einen externen Anwalt zur weiteren Prüfung übergeben."
Der Vorstand des Vereins hat die Schreiben im einzelnen geprüft. Um die Sachlage jedoch umfassend und rechtlich fundiert zu klären
KFC Uerdingen
Aufgrund krankheitsbedingter Engpässe sei die Geschäftsstelle des Vereins in den letzten Wochen nur sporadisch besetzt gewesen, was die zeitnahe Bearbeitung und Prüfung der Ansprüche im Vorfeld erschwert hat.
All dies wurde offenbar nicht mit den 13 Personen kommuniziert, denn die haben den KFC nach RS-Infos am Ende der letzten Wochen wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung angezeigt, nachdem es nach unseren Informationen seit dem Eingang des Schreibens per E-Mail am Montagmittag keinerlei Reaktion von Vereinsseite gab. Auf die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft soll nun die Prüfung eines Insolvenzantrages zu Lasten des KFC Uerdingen folgen.
Was der KFC in der Mitteilung dementierte. Hier hieß es: "Im Zusammenhang mit den vorgebrachten Ansprüchen und Forderungen wird seitens des KFC Uerdingen 05 klargestellt, dass dem Verein weder eine Strafanzeige noch eine Anfrage der Staatsanwaltschaft vorliegt."
Was nicht verwundert. Wer bereits mit Gerichten in Berührung kam, der weiß, dass nach einer Anzeige etwas Zeit vergehen kann, ehe der Beklagte davon erfährt. Es gibt Prüfungen, daher dauert es immer etwas, je nach Auslastung der Gerichte, bis eine angenommene Anzeige auch bei den Beklagten landet.
Vermutlich wird die Anklage bald bei den Uerdingern in der Post sein, die Verantwortlichen lassen sich ihren Optimismus aber nicht nehmen, Die Mitteilung des KFC endet mit diesen Worten: "Ungeachtet der aktuellen Vorgänge befindet sich der KFC Uerdingen 05 auf einem positiven Weg der weiteren Professionalisierung. Der Verein hat in den letzten Monaten erfolgreich Maßnahmen ergriffen, um das Management zu stärken und neue Sponsoren zu gewinnen. Diese Entwicklungen tragen entscheidend dazu bei, den Verein langfristig sportlich und wirtschaftlich stabil aufzustellen.