Beim 3:1 Sieg des 1. FC Bocholt über die U23 des FC Schalke 04 in der Regionalliga West haben zwei Akteure den Spielverlauf maßgeblich geprägt: Jan Wellers und Raphael Assibey-Mensah.
Viele Angriffe der "Schwatten" liefen über die linke Seite. Der Grund: Unaufhörlich beackerte Assibey-Mensah den linken Flügel, lief rauf und runter. Durch dynamische Vorstöße sorgte er immer wieder für Gefahr.
"Wir hatten gefährliche Situationen über Rapha Mensah, wo wir mit etwas Glück schon in Führung gehen können", sagte Bocholt-Coach Björn Mehnert nach der Partie. Nachdem Assibey-Mensah erst noch an Keeper Luca Podlech gescheitert war, sorgte der 24-Jährige wenige Minuten später für den erlösenden Führungstreffer.
Auch beim 2:0 hatte Assibey-Mensah seine Aktien: Er setzte sich toll durch, konnte nicht am Eindringen in den Strafraum gehindert werden und legte für Marvin Lorch ab, der das wichtige zweite Tor erzielte.
Er avancierte damit zum Matchwinner. Davon wollte er aber nach der Partie nichts wissen, sondern betonte die Teamleistung der Bocholter: "Nein, ich war nicht Man of the Match. Die Mannschaft war Man of the Match."
Ebenfalls erheblichen Einfluss auf das Spiel nahm die Einwechslung von Jan Wellers für Haris Mesic zur Halbzeit. Die Partie schien nach dem 2:0 entschieden, Bocholt sah wie der sichere Sieger aus. Dann sorgte ein katastrophaler Fehlpass von Wellers dafür, dass Tidiane Touré frei auf Lucas Fox zulief und versenkte.
"Das Gegentor nehme ich auf meine Kappe. Das gehört dazu im Fußball. Aber ich glaube, ich habe das dann auch wieder gut gemacht", sagt der 24-Jährige über seinen Fehler.
Und wie er seinen Ausrutscher gut machte: Schalke drückte zwar nach dem 1:2-Anschlusstreffer, aber durch einen Strahl aus weiter Entfernung machte Wellers für Bocholt den Deckel drauf, sicherte die ersten Punkte des 1.FC in der neuen Spielzeit.
War der Sieg gegen Schalke nun der erhoffte Knotenlöser, zusammen mit dem Kantersieg im Niederrheinpokal? Beide Akteure drücken auf die Bremse. "Das werden wir in den kommenden Wochen sehen. Wir müssen weiter hart arbeiten und dann werden wir auch wieder da unten rauskommen", verspricht Wellers. Ähnlich sieht es Assibey-Mensah: "Der Knoten ist erst geplatzt, wenn wir in der Tabelle wieder normal stehen."
Auf die Frage, was besser lief als in den letzten Wochen, gaben sie unterschiedliche Antworten. "Wir hatten nicht so viele Schlagabtäusche wie in den letzten Wochen. Wir haben sicher und souverän verteidigt", begründet Assibey-Mensah den Erfolg mit Bezug auf die unglücklichen Niederlagen gegen den SC Wiedenbrück und Fortuna Köln. Wellers meint: "Wir konnten befreiter aufspielen. Wieso auch immer. Respekt an die Mannschaft."