Der 1. FC Bocholt ist mit null Punkten aus drei Spielen katastrophal in die Regionalliga-Saison gestartet. Pech für Rheinland Hamborn. Denn der Bezirksligist erwartete am Mittwochabend im Niederrheinpokal einen Regionalligisten, der sich mit Wut im Bauch den Frust von der Seele schoss. Satte elfmal netzte Bocholt ein, ist mit dem 11:0-Auswärtssieg mehr als souverän in Runde zwei des Niederrheinpokals eingezogen.
"Selbstvertrauen holt man sich nur durch Erfolgserlebnisse. Da ist es erstmal egal, wie der Gegner heißt und in welcher Liga er spielt", sagt Bocholt-Trainer Björn Mehnert. "Der Pokal ist immer ein Anreiz. Man kann mit sechs Spielen einen Titel erreichen. Daher muss man in jeder Partie immer alles in die Waagschale werfen und alles investieren."
Den Rückenwind gilt es nun mitzunehmen in den Liga-Alltag. Da wartet mit der U23 vom FC Schalke 04 ein Team, das im Gegensatz zu Bocholt mit sieben Punkten aus drei Spielen einen guten Saisonstart hingelegt hat. "Uns erwartet eine spielerisch starke, eine sehr flinke Mannschaft. Sie haben viele wendige, mit Tempo gesegnete Spieler", lobt Mehnert den Gegner vor der Partie.
Dass es bis jetzt bei Bocholt nicht rund lief, lag laut Mehnert weniger an schlechten Leistungen, sondern an fehlender Fortune und Pech in gewissen Situationen: "Ich sehe jeden Tag, wie die Mannschaft arbeitet und ihre Qualität. Natürlich müssen wir an einigen Stellschrauben drehen, aber das sind Nuancen. Im Fußball gehört auch Matchglück dazu. Das hört sich immer blöd an, aber das ist nun mal so."
Und von diesem sei Bocholt bisher verlassen. Mehnert:
"Wir haben schon dreimal in wichtigen Situationen Aluminium getroffen. Wir müssen weiterarbeiten, dass die Dinger dann vom Innenpfosten oder Unterkante-Latte reinfliegen und nicht mehr von der Oberkante und dem Außenpfosten rausfliegen."
Björn Mehnert
Er gibt aber zu, dass das leichter gesagt sei als getan, weil sich nach so einem Saisonstart auch der Kopf einschalte. Genau aus diesem Grund war dieser Pokal-Erfolg so wichtig für Bocholt. "Die Jungs sind positiv gestimmt, das hat man gemerkt. Wenn man sieht, wie sich alle nach den Toren gefreut haben, wie alle zusammen mit den Torschützen gejubelt haben", bekundet der FCB-Coach.
Daher gibt er sich zuversichtlich für die Partie gegen Schalke II: "Es wird ein schwieriger Gegner, aber wir spielen zu Hause. Wenn ich sehe, dass bei einem Pokalspiel bei einem Bezirksligisten 200 Bocholter kommen, dann ist das phänomenal. Wir müssen dahin kommen, dass wir wieder diese Einheit sind zu Hause." Beim Heimspiel am Samstag kann der 47-Jährige dafür bis auf den verletzten Marko Stojanovic aus dem Vollen schöpfen.