26.000 Zuschauer waren auf den Tivoli gepilgert, um Alemannia Aachen zum nächsten Sieg zu schreien. Und der Plan ging auch auf.
Die Mannschaft von Trainer Heiner Backhaus gewann mit 3:0 und ist somit seit 19 Begegnungen ohne Niederlage. Eine Wahnsinnsbilanz.
Auch wenn die Ahlener den Aachenern das Leben sehr schwer machten, blieb die Alemannia einmal mehr cool und brachte den Sieg nach Hause. Backhaus zeigt sich von seinen Schützlingen beeindruckt.
Er meinte auf der Pressekonferenz: "Ich habe nicht umsonst die ganze Woche vor Ahlen gewarnt. Alle reden über das ausverkaufte Bocholt-Spiel. Aber ich habe gesagt, dass Rot Weiss Ahlen kommt und sie eigentlich da unten in der Tabelle nicht hingehören. Und das haben wir an diesem Tag gesehen."
Backaus sagte weiter: "Wir haben aber mal wieder total am Limit gespielt und das gemacht, was wir können. Wir haben auch mal den Ball weggeprügelt und das auch mal auf Kosten von den Leuten, die bisschen meckern, weil sie einen anderen Fußball sehen wollen. Aber wir wollen einfach mit allen Mitteln raus aus dieser Liga. Es ist nicht selbstverständlich, was die Jungs abliefern. Wir machen viele Fehler, aber haben eine überragende Haltung. Deshalb stehen wir auch vor Mannschaften, die vielleicht mehr Talent als wir haben. 26.000 Fans, bei solch einem Spiel: Einfach überragend, danke!
Gästetrainer Björn Joppe konnte sich am Ende für das Lob auch nichts kaufen. Während die Alemannia fünf Spieltage vor Schluss elf Punkte vor der Konkurrenz liegt, ist der Ahlener Rückstand auf das rettende Ufer auf sieben Zähler angewachsen.
"Bei mir überwiegt der Stolz, aber natürlich ist auch die Traurigkeit dabei. Ich glaube, dass das Ergebnis überhaupt den Spielverlauf nicht widerspiegelt. In der 4. Minute muss sich Pedro Cejas eigentlich fallen lassen, dann sieht Marcel Johnen die Rote Karte. Aber da sind wir noch ein bisschen grün hinter den Ohren. Den Elfmeter den Aachen bekommt, darf man nicht pfeifen. Das beweisen auch die TV-Bilder. Aber so ist es, da kann man nichts machen. Es Das ist aber dieses Spielglück, das Aachen seit Wochen hat. Sie spielen mit einer brutalen Mentalität und schmeißen sich in jeden Ball rein. Und natürlich werden sie auch von überragenden Fans getragen. Deshalb müssen sie auch raus aus dieser Liga.
In der zweiten Halbzeit hatten wir nicht viel Durchschlagskraft nach vorne. Aber wir sind eben auch ein Kellerkind. Dass Aachen dann in der 90. Minute und in der Nachspielzeit zwei Tore erzielt, ist zu viel. Aachen gehört nicht in die Liga und ich wünsche der Alemannia den Aufstieg. Wir müssen so wie in Aachen weitermachen, dann fahren wir auch noch eine Menge Punkte ein."