Die U23 des FC Schalke 04 hat eine überzeugende Vorbereitung gespielt. Ungeschlagen marschierten die Königsblauen durch die insgesamt sechs Testspiele. Das Team von Jakob Fimpel überzeugte dabei mit einem Torverhältnis von 30:1. Kurz vor dem Ligastart sprach der 33 Jahre alte Chefcoach mit RS über seine erste Vorbereitung mit der U23, die Zusammenarbeit mit der Lizenzmannschaft und den Ligastart gegen den SV Straelen (Sonntag, 24. Juli, 16 Uhr).
Herr Fimpel, Sie haben das Team im vergangenen Jahr in höchster Abstiegsgefahr übernommen und zum Klassenerhalt geführt. Was hat diese Aufgabe so schwer gemacht?
Die Schwierigkeit war, dass wir innerhalb kürzester Zeit Ergebnisse liefern mussten, was wir auch geschafft haben. Dabei ging es gar nicht so sehr um die Spielweise. Wir wussten, dass wir die Punkte holen mussten, um in der Liga zu bleiben. Auch wenn es bis zum Ende ganz schön eng war, haben wir es dann gut und frühzeitig geschafft.
Es war auch ihr erstes Jahr als Trainer bei einer Seniorenmannschaft. Lastete deswegen auch ein besonderer Druck auf Ihnen?
Über Druck konnte ich mir eigentlich gar keine Gedanken machen, dafür gab es keine Zeit. Ich habe immer nur von Training zu Training und Spiel zu Spiel geschaut. Das war einfach so viel und so schnell. Dementsprechend habe ich den Druck gar nicht so wirklich im Kopf gehabt.
Mit Leo Scienza ist der vielleicht wichtigste Spieler, der zum Ligaerhalt beigetragen hat, weg. Niklas Castelle hingegen, der auch einen großen Anteil am Regionalligaverbleib hatte, ist nach wie vor dabei. Er durfte einen kleinen Teil der Vorbereitung sogar bei den Profis verbringen. Was trauen Sie dem Jungen zu?
Niklas hat, wie andere U23-Spieler auch, Profiluft schnuppern dürfen, unter anderem auch, um die Trainingseinheiten am Anfang der Saison zu füllen. Den Großteil der Vorbereitung war er bei uns und er ist auch ein fester Bestandteil unseres Teams. Er macht das gut in der Vorbereitung, wie die anderen Jungs auch. Und dann liegt es an jedem Einzelnen, was daraus entsteht. Grundsätzlich sind wir für alles bereit. Wenn die Profis anfragen, können unsere Spieler nach oben gehen.
Aber auch ansonsten haben Sie ein grob verändertes Team zur Hand, wie zufrieden sind Sie mit dem Kader und der absolvierten Vorbereitung?
Der Umbruch bei einer U23 ist grundsätzlich immer groß. Ein paar Spieler fallen aus dem Altersgefüge heraus, ein paar Jungs, für die wir uns natürlich sehr freuen, schaffen den Sprung in den absoluten Profibereich. Mit den Neuzugängen bin ich sehr zufrieden, da Sie es geschafft haben, in kürzester Zeit Anschluss zu finden. Wir haben eine gute Truppe zusammen, ein gutes Teamgefüge und gute Jungs mit guten Charaktere, die richtig spannend sind.
Die Vorbereitung lief ja nahezu perfekt, hat sich das Team so schnell gefunden?
Von außen betrachtet wirkt die Vorbereitung anhand der Ergebnisse wahrscheinlich lupenrein. Aber wir hatten schon unsere Momente mit dem Krankheitsausbruch und dem verschobenen Trainingslager, in denen es nicht so lief, wie wir uns das vorgestellt haben. Trotz aller Umstände haben es die Jungs eine super Vorbereitung absolviert. Jetzt freuen wir uns einfach auf den Start gegen Straelen.
Wie planen Sie mit Justin Heekeren, Ibrahima Cisse und Sidi Sane?
Grundsätzlich sind wir immer Ansprechpartner für die Lizenzmannschaft, falls ein Spieler Spielpraxis benötigt. Justin Heekeren hat bereits einige Testspiele bei uns gemacht. Sidi hat die ganze Vorbereitung bei den Profis verbracht. Die Lizenzmannschaft ist mit uns im Austausch und wir schauen, von Woche zu Woche, wie es sich bei den einzelnen Spielern verhält.
Mit dem Abstieg wollen Sie in diesem Jahr wahrscheinlich nichts zu tun haben, aber was ist das Saisonziel?
In erster Linie sind wir dafür da, den einen oder anderen Spieler für unsere Lizenzmannschaft zu formen. Wir wollen in der Liga eine Situation schaffen, in der sich die Spieler gut entwickeln können und das geht am besten, wenn du dich tabellarisch gesehen dort aufhältst, wo keine Abstiegsgefahr herrscht. Das muss dieses Jahr auf jeden Fall das Ziel sein.