Christian Neidhart ist bei Rot-Weiss Essen Geschichte. Der statistisch gesehen erfolgreichste RWE-Trainer aller Zeiten wurde am Donnerstagmorgen von seinen Aufgaben entbunden - RevierSport und die WAZ berichteten exklusiv.
Auf der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag äußerte sich Jörn Nowak, Sportdirektor des Tabellenzweiten der Regionalliga West, noch einmal zum Neidhart-Aus. "Es war für mich alles andere als leicht. Es tut mir menschlich vor allem leid. Ich schätze Christian Neidhart im höchsten Maße als Menschen. Er ist einfach ein sehr angenehmer Kollege. Es ist aber auch ein Teil des Jobs, des Geschäfts. Wir leisten professionelle Arbeit und haben diese Entscheidung getroffen", erläutert der 36-Jährige.
Am Donnerstag leitete Teamchef Nowak mit seinem Trainerteam Vincent Wagner, Lars Fleischer, Carsten Wolters, Manuel Lenz, Fabio Audia und Sven Linnemann die erste Trainingseinheit nach Neidhart. "Die Jungs haben das relativ emotionslos vernommen. Es war so, wie es eine Mannschaft in diesem Geschäft in der Regel immer aufnimmt. Unsere Jungs wissen, um was es geht. Wir haben immer noch die Chance das große Ziel zu erreichen. Nur darauf liegt der Fokus", betont Nowak.
Es ist auch der falsche Zeitpunkt ein Fazit zu ziehen, was in den letzten zwei, drei Jahren passiert ist. Fakt ist, dass wir noch die Chance auf das große Ziel haben und versuchen alles umzusetzen, damit uns das gelingt!
Jörn Nowak
Aber der ehemalige Profi weiß auch, dass nun auch er noch schneller in die Kritik geraten könnte. Seit Mai 2019 ist Nowak bei RWE. Nach Karsten Neitzel und Christian Titz entließ er nun auch Christian Neidhart. Ob er sich angezählt fühlt? "Ich fühle mich mitverantwortlich für die Situation. Ich fühle aber auch maximales Vertrauen der handelnden Personen. Nur das interessiert mich. Das sind die Leute, die detailliert meine Arbeit bewerten können", antwortet er.
Nowak erklärte auch noch einmal unmissverständlich, welche Rolle er seiner Meinung nach bei Rot-Weiss Essen ausfüllt und zu verantworten hat. Nowak: "Mein Job als Sportdirektor ist es im Hintergrund und strategischer Natur zu arbeiten. Der Trainer muss derweil Woche für Woche Ziele erreichen. Bei mir ist das ein bisschen anders. Es ist auch der falsche Zeitpunkt ein Fazit zu ziehen, was in den letzten zwei, drei Jahren passiert ist. Fakt ist, dass wir noch die Chance auf das große Ziel haben und versuchen alles umzusetzen, damit uns das gelingt!"