Der Wuppertaler SV unterstreicht mit dem 2:1-Sieg bei Alemannia Aachen die Ambitionen, zum Abschluss der Saison in der Top-Drei der Regionalliga West zu landen. 5.900 Zuschauer auf dem Tivoli sahen ein Traditionsduell, welches WSV-Trainer Björn Mehnert ins Schwärmen brachte: „Das war ein gutes Regionalliga Spiel mit vielen Dingen, die ein Fußballspiel ausmachen: Fussballerische Elemente, Zweikämpfe, Emotionen und einige Torchance auf beiden Seiten. Es macht mega Spaß in so einem Stadion vor so vielen Fans.“
Mehnert: „Haben uns von den Emotionen anstecken lassen“
Die Gäste aus dem Bergischen Land erwischten den besseren Start und erzielten bereits nach 13 Minuten die 1:0-Führung durch einen verwandelten Foulelfmeter von Kevin Rodrigues Pires. Anschließend verlor der WSV laut Mehnert für eine längere Phase den Faden: "Wir sind danach ein bisschen aus unserem Rhythmus gekommen und haben uns von den Emotionen anstecken lassen. Aachen kam dann nach einem tollen Angriff zum Ausgleich.“
Damit spielte der 45-Jährige auf eine Rangelei in der 23. Spielminute an. Kingsley Sarpei und Ex-Bochumer Selim Gündüz gerieten aneinander, Gündüz ging zu Boden. Daraufhin wurde es vor den Trainerbänken hitzig. Schiedsrichter Francisco Chulian rief die Streithähne nach der Rudelbildung zu sich und verwarnte den Stürmer des WSV. Alemannia-Coach Fuat Kilic war mit der Entscheidung ganz und gar nicht einverstanden: „In der Aktion hat Wuppertal meiner Meinung nach Glück gehabt. Der Linienrichter steht direkt da dran. Für mich war das eine klare Tätlichkeit. In Unterzahl wäre das ein anderer Spielverlauf geworden.“
Kilic kritisiert Ballverluste im Vorwärtsgang
Erst in der Kabine habe sich der WSV „wieder gesammelt“ und dann mit Beginn des zweiten Durchgangs „wieder zu sich gefunden“, analysierte Mehnert. Nach der erneuten Führung durch Philip Aboagye sah der gebürtige Dortmunder dann ein Chancenplus für sein Team: „Wir hatten etliche Möglichkeiten den Sack zuzumachen. Wenn man das nicht macht, wird es gegen eine wuchtige und präsente Mannschaft wie Aachen nochmal schwierig. Wir haben aber alles gut wegverteidigt und sind am Ende glücklich über den verdienten Sieg.“
Alemannia Aachen befindet sich nach der Niederlage weiterhin im Tabellenkeller. Trainer Kilic war nach war nach Abpfiff der Partie stolz auf eine ordentliche Leistung und zeigte sich somit enttäuscht über den Spielausgang: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und dem Gegner Paroli geboten. Was ich nicht verstehe ist, dass wir wieder eine kurze Phase haben, in der wir wild werden und die Ordnung verlieren. Nach unseren Ballverlusten in der Vorwärtsbewegung folgten dann Konter des Gegners. Das hat uns letztendlich das Genick gebrochen. Schade, dass wir für den Aufwand, den wir betrieben haben, nicht wenigstens einen Punkt mitnehmen.“