„Wir haben den Lotte-Fluch heute besiegt“, schrie Münsters Sascha Hildmann seine Freude nach dem denkbar knappen 3:2 lauthals Richtung Preußen-Fans raus. In der Partie des Meisterschaftsanwärters bei der abstiegsbedrohten Steinmann-Elf mussten die Adlerträger bis zum Schluss um die drei Punkte bangen – wie so häufig in Lotte. Nach einer Durststrecke von fast 13 Jahren gelang dem schwarz-weiß-grünen Tross am Mittwochabend schließlich aber der langersehnte Erfolg im Stadion am Lotter Kreuz. Hildmann: „Das ist seit 2009 der erste Sieg in Lotte, da bin ich sehr glücklich drüber.“
Preußen Münster: Schulze Niehues – Hemmerich, Scherder (46. Hoffmeier), Ziegele, Frenkert (25. Schauerte) – Remberg, Klann, Schwadorf (78. Ghindovean) – Teklab, Dahlke (83. Wegkamp), Farrona Pulido
Tore: 0:1 Hemmerich (37.), 1:1 Andzouana (38.), 1:2 Hemmerich (59.), 1:3 Remberg (77.), 2:3 Domroese (80.)
Karten: Han (3. Gelbe) – Farrona Pulido (2.)
Zuschauer: 1.619
Letztendlich war es ein Sieg, der auch in Bezug auf die aktuellen Saisonziele des SCP noch ein sehr wichtiger werden könnte. Denn: Der 17. Dreier in der laufenden Saison hält die Aufstiegshoffnungen der Adlerträger nach wie vor am Leben – auch deshalb, weil Konkurrent Fortuna Köln im Parallelspiel beim Bonner SC eine 1:2-Pleite hinnehmen musste.
Freude auf der einen, Frust auf der anderen Seite
Jenes 2:1 sorgte für eine komplett andere Stimmungslage bei den Sportfreunden aus Lotte, die gegen Münster zwar nahezu ebenbürtig waren, nun aber noch tiefer im Tabellenkeller feststecken. „Ich bin enttäuscht. Wenn man die Ergebnisse der anderen Mannschaften sieht, fällt es einem schwer zu sagen, dass wir gut gespielt haben“, betonte SF-Trainer Andy Steinmann insbesondere im Hinblick auf das Spiel der Bonner. „Wir haben die Punkte nicht hierbehalten, weil wir drei Gegentore bekommen haben. Das darf uns nicht passieren.“
Nach der herben Niederlage gegen Münster haben Steinmanns Schützlinge bereits in drei Tagen die Möglichkeit, für Wiedergutmachung zu sorgen. Am Samstag ist die U23 des 1. FC Köln am Lotter Kreuz zu Gast – und Steinmanns Matchplan steht schon fest: „Wir können lieber scheiße spielen und drei Punkte holen.“ Drei Punkte, die auch Sascha Hildmann am kommenden Sonntag im Topspiel beim Wuppertaler SV nur allzu gern einfahren würde.