Noch fünf Mannschaften dürfen auf den Gewinn des Westfalenpokals hoffen, der bekanntlich den attraktiven Lohn einer Qualifikation für den DFB-Pokal bedeuten würde.
Der größte Underdog im Wettbewerb sind dabei die Sportfreunde Siegen. Der Oberligist setzte sich im Viertelfinale nach Elfmeterschießen mit 5:4 gegen Regionalligist FC Gütersloh durch. Nach der gestrigen Auslosung steht der Halbfinal-Gegner der Sportfreunde fest, dabei hätte es größer nicht kommen können: Der renommierteste verbleibende Klub im Wettbewerb, Drittligist DSC Arminia Bielefeld, tritt den weiten Weg ins Siegener Leimbachstadion an.
Denn während Bielefeld zu sämtlichen anderen Gegnern deutlich weniger als eine Autostunde unterwegs wäre, ist das Siegerland aus dem Süden Westfalens die mit Abstand weiteste Entfernung aus Bielefeld für die Arminia.
Mit Regionalligist SV Rödinghausen, die am Mittwoch (12.02, 19 Uhr) das letzte verbleibende Viertelfinale gegen Drittligist SC Verl spielen, und den Sportfreunden Lotte, ebenfalls aus der Regionalliga, die sich im Viertelfinale gegen ASC 09 Dortmund durchsetzten (2:1) und gegen den Gewinner der Partie antreten werden, sind nur noch Mannschaften aus der unmittelbaren Umgebung Bielefelds aus dem Norden Westfalens im Wettbewerb vertreten.
Neben diesem krassen Nord-Süd-Gefälle bietet der diesjährige Westfalenpokal-Wettbewerb eine weitere Besonderheit: Wenn die beiden Drittligisten, SC Verl und Arminia Bielefeld, ins Finale kommen sollten und sich bereits über die Liga für den DFB-Pokal qualifizieren würden, käme es zu einem Entscheidungsspiel zwischen den beiden Halbfinal-Verlierern um eine weitere DFB-Pokal-Teilnahme.
Dazu müssten allerdings beide Teams unter die Top-Vier der dritten Liga kommen, was zwar unwahrscheinlich, angesichts der engen Punkteverhältnisse in Liga drei aber durchaus nicht ausgeschlossen ist. Bielefeld rangiert nur drei Punkte hinter dem vierten Platz auf Rang sechs, Verl steht mit nur einem Punkt weniger (!) auf dem neunten Platz.
Auch die Regionalligisten Lotte und Rödinghausen könnten sich über eine Liga-Platzierung direkt für den DFB-Pokal qualifizieren. Dazu müssten sie sich am MSV vorbei auf den ersten Rang der Regionalliga schieben. Zumindest darauf schielen dürfen dabei wohl nur die Sportfreunde Lotte.