Am Samstagnachmittag (8. März) lief aus Sicht des MSV Duisburg alles perfekt. Die Zebras hatten bereits am Freitag auswärts bei Wiedenbrück vorgelegt, konnten - während sämtliche Aufstiegskonkurrenz Federn ließ - den 25. Spieltag genüsslich vom Sofa aus verfolgen.
Oberhausen verlor bei Eintracht Hohkeppel, Borussia Mönchengladbach II kam nicht über ein 0:0 beim SV Rödinghausen hinaus und Fortuna Köln und die Sportfreunde Lotte raubten sich im Topspiel die Punkte gegenseitig.
"Im Nachhinein sind es vielleicht zwei verlorene Punkte", ärgert sich Fabian Lübbers, Trainer der Sportfreunde Lotte. Nach der aus seiner Sicht enttäuschenden unter der Woche Niederlage beim FC Gütersloh, hob er gegen Köln die Einstellung seiner Mannschaft positiv hervor. "Am Mittwoch habe ich deutliche Worte gefunden, was unser Engagement anging. Heute ziehe ich den Hut. Das brauchst du aber jede Woche, egal wie der Gegner heißt."
Er könne seinen Jungs keinen Vorwurf machen. Denn die mussten von der ersten Minute an einem Rückstand hinterherlaufen. SFL-Schlussmann Steffen Westphal versprang unmittelbar nach dem Anpfiff der Ball, Fortuna-Angreifer Hendrik Mittelstädt ließ sich nicht zweimal bitten und schob aus zwei Metern ins leere Tor (1.).
Sportfreunde Lotte: Westphal - Kok, Mensah, Thaqi, Brodersen (67. Wellers), Krasniqi, Bapoh (67. Thier), Elezi (80. Holzweiler), Heider, Demaj (78. Fontein), Nyuydine
Schiedsrichter: Dr. Marcel Benhoff
Zuschauer: 2.384
Tore: 1:0 Mittelstädt (1.), 1:1 Elezi (47.)
"Dass das ein unnötiges Gegentor ist, weiß Steffen selbst am besten", sagt Lübbers über den unglücklichen Gegentreffer. Fortuna Köln war in der Folge die bessere Mannschaft - Lotte hatte noch sichtlich am frühen Gegentor zu knabbern. "Wir haben uns von Minute zu Minute mehr getraut, haben guten Fußball gespielt und vor allem körperlich dagegengehalten", lobt Lübbers.
Und die Sportfreunde belohnten sich für den Aufwand: Aus elf Metern glich Lotte unmittelbar nach dem Seitenwechsel aus - Kapitän Fatlum Elezi verwandelte den fälligen Strafstoß (47.). "Unterm Strich haben wir alles investiert, um dieses Spiel zu gewinnen und darum geht es. Von daher sind wir mit diesem Punkt nicht ganz unzufrieden", resümiert der 33-Jährige abschließend.
Wenn zwei sich streiten freut sich der Dritte - in diesem Fall der MSV Duisburg, der allein auf weiter Flur durch die Regionalliga West marschiert und dem wohl der Aufstieg in die 3. Liga nicht mehr streitig gemacht wird.