Konzentration war gefragt bei Noah Atubolu, diesmal ganz besonders. "Für mich war es gar nicht so einfach, weil ich mich gut darauf vorbereiten musste, dass ich den Fokus nicht auf den Zu-Null-Rekord halte", sagte der Torhüter des SC Freiburg nach dem 0:0 am 25. Bundesliga-Spieltag gegen RB Leipzig bei Sky.
In der 24. Spielminute stand dann fest: Atubolu hat die 510 Minuten, die Richard Golz im Freiburger Tor einst ohne Gegentreffer geblieben war, übertroffen und einen Vereinsrekord aufgestellt. Der Vater von Jakob Golz, Torhüter von Rot-Weiss Essen, stand von 1998 und 2006 in 219 Partien für die Breisgauer zwischen den Pfosten.
Golz senior war die zu-Null-Serie in der Saison 2000/01 geglückt, Atubolu behielt am Samstagabend im sechsten Spiel in Folge eine weiße Weste - und baute die Bestmarke somit auf 576 Minuten aus. "Ich war dann schon glücklich", sagte der 22-Jährige über den Moment, in dem ihm Historisches gelang.
Glücklich über seinen Keeper zeigte sich auch Trainer Julian Schuster: "Er ist in seinem zweiten Jahr, er ist unglaublich jung, er ist sehr, sehr fleißig, investiert viel." Und er hat große Ziele, wie Atubolu selbst verriet: "Mein Ziel ist es, für Deutschland zu spielen. Ich habe die Jugend durchlaufen, auch bei der U-Nationalmannschaft und es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass es nicht mein Traum ist, irgendwann für die deutsche A-Nationalmannschaft zu spielen."
15 Partien für die U-21-Nationalmannschaft hat der junge Torhüter bislang absolviert. Vor einem möglichen Sprung ins A-Team jagt Atubolu nun zunächst fortan einen Bundesliga-Rekord: Timo Hildebrand vom VfB Stuttgart blieb im Jahr 2003 saisonübergreifend 884 Minuten lang ohne Gegentor. (mit sid)