Als der Schiedsrichter am Samstag das Spiel des SV Straelen gegen den Bonner SC abpfiff war klar: Im Tabellenkeller der Regionalliga West ist der BSC am 38. Spieltag der große Gewinner. Aufgrund der 1:6-Klatsche von RW Ahlen bei der Zweitvertretung von Schalke 04 und dem 1:2 des SV Lippstadt in Oberhausen, kletterten die Bonner in der Tabelle vom 21. auf den 19. Tabellenplatz.
Auch wenn die Tabelle noch etwas verzogen ist, da Lippstadt bisher ein Spiel weniger bestreiten durfte, war der Dreier in Straelen für Joppes Truppe ein echter Coup. Dieser will sich aber ohnehin nicht auf Rechenspielchen und zu viel Aufmerksamkeit für die Konkurrenten einlassen. „Ich konzentriere mich voll und ganz auf meine Mannschaft und gucke nicht, was die anderen Teams um uns herum machen. Wenn wir unsere Spiele gewinnen, kann uns nichts passieren“, betont der 42-Jährige.
Diese Aussage ist nach diesem Spieltag Fakt. Der Bonner SC hat alles in der eigenen Hand und ist dem großen Ziel Klassenerhalt plötzlich viel näher als noch vor Wochen angenommen. Aufgrund der Annullierung der Amateurspielzeiten steht mittlerweile fest, dass es nur einen anstatt fünf Absteiger aus der Regionalliga gibt. Diese Tatsache weiß auch der Bonner Übungsleiter reumütig einzuordnen: „Wir waren bis vor kurzem noch fast abgestiegen, jetzt haben wir die große Chance, weiter in der Regionalliga zu bleiben.“
Diese Chance ermöglichte eine leidenschaftlich wie kämpferische Leistung beim jüngsten Auswärtssieg in Straelen. Auch der Siegtreffer ist dabei sinnbildlich. Während der Unkonzentriertheit der gegnerischen Hintermannschaft war Stürmer Marcel Kaiser hellwach und erlief sich mit einem beherzten Sprint den Fehlpass, um schlussendlich die drei Punkte unter Dach und Fach zu bringen.
Noch vier Endspiele für den Bonner SC
Trotz der berechtigten Freude, gilt es für den Bonner SC im Saisonendspurt hellwach zu sein. Denn so wie die Leistung in Straelen Licht war, gab es in den letzten Partien auch viel Schatten. „Letzten Spieltag hatten wir noch ein Katastrophenspiel gegen den SV Bergisch Gladbach“, weiß auch Joppe.
So bleibt der jüngste Erfolg eine gute Antwort, aber noch nicht mehr. In der Restspielzeit bleiben noch vier Endspiele für den Coach und seine Mannen. Die Gegner auf dem Weg zum Klassenerhalt: VfB Homberg, Wuppertaler SV, Alemannia Aachen und die zweite Mannschaft des 1.FC Köln.
Autor: Lukas Block