Musa Celik, die Frage nach Ihrem Befinden ist fast überflüssig, oder?
Ich bin einfach nur froh, wieder bei den Jungs zu sein. Das erste Training war gut, nach den ersten fünf Minuten habe ich nicht mehr an das Knie gedacht. Als ich den Platz betrat, haben die anderen sogar geklatscht. Gab es bei der ersten Grätsche keine Bedenken?
Nein, denn die Reha lief optimal und dort haben wir die Grätschen auch schon geübt.
Wie lief das ab?
Hütchen wurden aufgestellt, die haben jeweils Nummern bekommen und da musste ich ran. Und wie lief es beim Laktattest am Dienstag? Das passte, ich bin auch in der Freizeit viel gelaufen. Es gibt fünf Stufen, die meisten steigen nach vieren aus, ich auch. Ich glaube, nur Marcel Landers und Markus Kaya sind noch weiter. Wie schnell wird man Sie wieder auf dem Feld sehen?
Das kann ich nicht sagen. Bei unserem Kader kann es schnell passieren, zuletzt hatten wir ja fast nie 18 Mann zur Verfügung. Zudem hat der Trainer gesagt, er freut sich, mich wieder dabei zu haben. Beim Test in Wattenscheid war es noch zu früh, klasse wäre natürlich eine Nominierung für die Bank gegen Düsseldorf. Es wäre geil, vor 8000 oder 10000 Leuten dabei zu sein. Müssen Sie nach der langen Zeit eigentlich etwas springen lassen nach dem Comeback? Die Truppe fordert einen Einstand von mir, da wird auch noch was kommen. Vielleicht zusammen mit den Neuzugängen, denn da hat es aus terminlichen Gründen auch noch nicht hingehauen. Wie war die Zeit auf der Tribüne für Sie?
Es gibt nichts, was schlimmer ist, man wird verrückt. Wenn ich die Liga betrachte, muss ich sagen, alles ist anders als früher. Allein die Partie in Essen, das war der Wahnsinn. Leider kann man nur von außen mitfiebern, auch auswärts, wo ich dabei war, wenn es ging. Meine Eindrücke von der Elf sind super, aber wir müssen aufpassen, es geht so schnell auch wieder nach unten. Wenn man die Tabelle ansieht, das ist alles so eng beieinander, da darf man sich nicht viele Schwächeperioden leisten. Zunächst brauchen Sie Spielpraxis, sammeln Sie die in der Reserve?
Aber sicher, von dort komme ich ja auch, das ist immerhin mein zwölftes Jahr für RWO, ich habe mit Benny Reichert seit der Jugend alles durchlaufen, war nur ein Jahr zwischendurch in Velbert. Für mich war früher immer wichtig, dass Leute, die von oben kommen, sich auch den Hintern aufreißen. Zu Zweitligazeiten war das leider nur ganz selten so. Daher werde ich alles geben, wenn ich dort auflaufe. Man muss sehen, die Jungs trainieren dort die ganze Woche und müssen dann von einen aus der ersten Mannschaft weichen: Da kann man zumindest verlangen, dass der auch Vollgas gibt. Zudem will ich schnell wieder da anknüpfen, wo ich vor der Verletzung aufgehört habe. Haben Sie das Datum eigentlich noch im Kopf? Sicher, das vergisst man nicht. Es war der 16. März, in der letzten Aktion hat es mich erwischt. Aber es haben sich viele Leute gemeldet, das hat mich gefreut, es kamen Anrufe aus ganz NRW. Sie sprachen die Reha an, die klasse verlaufen ist. Was wollen Sie in diese Richtung sagen? Da kann ich nur ein großes Lob aussprechen. An das Rehazentrum in Oberhausen und das in Düsseldorf. Das war super, ich habe mich dort sehr gut gefühlt. Das gilt natürlich auch für unsere medizinische Abteilung, einen herzlichen Dank für die ganze Hilfe.