Stärken:
- Viele Fans haben sich in der vergangenen Saison über den antiquierten Fußball von Ex-Trainer Marc Fascher beschwert. Jan Siewert kann man immerhin nicht vorwerfen, dass unter seiner Führung kein Fußball gespielt wird. Spielerische Verbesserungen waren zu sehen, aber noch setzt sich das zu selten in positiven Ergebnissen um.
- Es war zwar ein Rückgang zu spüren, doch trotzdem hat Rot-Weiss Essen hinter Alemannia Aachen den zweithöchsten Besucherschnitt der Liga. Durchschnittlich 7.458 Zuschauer besuchten die Heimspiele an der Hafenstraße und unterstützten ihre Mannschaft.
- Vielleicht ist es auch dieser Tatsache zu verdanken, dass die Essener in der Heimtabelle auf Platz fünf liegen. Die Bilanz an der Hafenstraße ist ordentlich. Gäbe es ausschließlich Heimspiele, dann könnte man die Hinrunde als zufriedenstellend betrachten. Aber jeder muss mal auswärts ran (siehe Schwächen).
Schwächen:
- Das Nervenkostüm der Mannschaft ist nicht besonders stark. Weder der Umgang mit Rückständen noch das Verwalten einer Führung lag den Spielern.
- Nur wenige Neuzugänge schlugen richtig ein. Auf dem Transfermarkt hat der Verein nicht das glücklichste Händchen bewiesen.
- Auf fremdem Platz hat nur Wegberg-Beeck weniger Punkte als RWE geholt. Sechs Zähler sammelten die Essener auswärts - erschreckend wenige.
- Die mangelnde Erfahrung von Trainer Jan Siewert machte sich im Tagesgeschäft bemerkbar. Gleich zu Beginn stellte er Leistungsträger des Vorjahres in Frage, er machte unglückliche Aussagen auf Pressekonferenzen und auch seine Entscheidung, bei den Punktverlusten in Dortmund und Wiedenbrück zum Abschluss nicht alle Wechseloptionen auszureizen, sorgte für Kritik. Auch er muss dazulernen.
- Einige Anhänger übertrieben es mit der Kritik. In Dortmund kündigten einige an, bei Misserfolg Rabatz machen zu wollen. Derartige Aktionen sind dem Erfolg eher ab- als zuträglich.