Es ist eine wunderschöne Karibikinsel mit rund 140.000 Einwohnern. Bochums Michael Maria kann einiges über die Heimat seiner Mutter, in der Niederländisch die Amtssprache ist, erzählen.
Michael Madionis Mateo Maria, wie der 20-Jährige Nachwuchsspieler des VfL heißt, wechselte im Januar 2014 aus der U19-Mannschaft von Vitesse Arnheim an die Castroper Straße. Nach einem guten Jahr im Revier zieht der Mittelfeldspieler eine kleine Zwischenbilanz: „Ich lebe hier sehr gerne, aber natürlich musste man sich erst mal an die Umgebung und an die neuen Leute gewöhnen. Das Team hat mich von der ersten Sekunde sehr herzlich aufgenommen und ich verstehe mich super mit allen Leuten. Es gibt hier keine Arroganz und alle sind sehr freundlich zueinander.“
Dass es aktuell für die Regionalliga-Mannschaft der Blau-Weißen alles andere als erfolgreich läuft, nimmt auch Maria mit. Doch der ehemalige Jugendspieler des PSV Eindhoven glaubt fest an ein gutes Ende. „Ich bin ein ehrgeiziger Mensch und hasse nichts mehr, als zu verlieren. Selbst wenn ich mit Freunden FIFA auf der Konsole spiele oder ein Gesellschaftsspiel – Niederlagen machen mich wahnsinnig. Wir versuchen alles, um aus dem Keller heraus zukommen, um am Ende das Schlimmste zu verhindern.“ Auch wenn es für den VfL nicht läuft, kann Maria persönlich positiv auf die jüngste Vergangenheit blicken. Am letzten Wochenende stand der zehnfache (ein Tor) Regionalliga-Kicker erstmals im Kader der Profis. „Es war unglaublich. Das Gefühl vor so vielen Menschen zu spielen oder sich nur warmzumachen, ist ein Traum. Ich habe das große Ziel, irgendwann fest zum Profikader zu gehören. Das will ich hier in Bochum schaffen“, hofft Maria.
„...die Sonne, die Umgebung, das Meer - was will ein Mensch mehr?“
Einen Traum konnte sich der 1,76 Meter große offensive Mittelfeldspieler bereits verwirklichen. Im September 2014 flog Maria auf Einladung der U20-Nationalmannschaft von Curaçao nach Trinidad und Tobago. Hier fand eine Qualifikationsphase zur U20-WM 2015 in Neuseeland statt. „Ich habe mich unglaublich geehrt gefühlt, für das Land, aus dem meine Mutter stammt, zu spielen. Ich konnte zeigen, was ich kann, habe mich aber auch dort wieder sehr unter Druck gesetzt, weil man gute Leistungen bringen möchte“, berichtet Maria. So oft es ihm die Zeit erlaubt, fliegt Maria auch nur zu gerne in die Karibik – kein Wunder: „Curacao ist ein Paradies auf Erden. Die Menschen, die Sonne, die Umgebung, das Meer – was will ein Mensch mehr? Klar ist aber auch, dass ich meinen Traum vom Profifußball nur in Europa verwirklichen kann.“
Sollte der VfL Bochum II am Saisonende den Klassenerhalt feiern, dann könnte es gut sein, dass Maria dann auch einen Blue Curaçao in die Hand nimmt – Karibik-Flair an der Castroper Straße.