"So etwas", sagt Theo Schneider, Trainer der BVB-Regionalliga-Truppe, "so etwas wird es bei uns nicht geben. Hier steht nach wie vor die Ausbildung im Vordergrund, so ist und bleibt das Konzept, das wir verfolgen."
Dass es zwischenzeitlich Hilfe von "oben" gibt, war gerade im heißen Saison-Endspurt ersichtlich. Lars Ricken, ehemaliger Champions League-Sieger, führte die jungen Schwarz-Gelben durch starke Auftritte mit zum Klassenerhalt. Schneider: "Da war die Situation aber anders, Lars spielte bei der Bundesliga-Mannschaft zu dem Zeitpunkt keine Rolle, bei uns sammelte er Spielpraxis und hatte sichtlich Spaß an der Aufgabe. Für die neue Saison plane ich jedenfalls nicht fest mit ihm, weil er sich im Lizenz-Bereich durchsetzen will."
Umso wichtiger ist für den ehemaligen Oberhausener, dass die Eckpfeiler seiner Truppe weitermachen. Aderlass gibt es zweifellos, mit David Solga (Lübeck, Union Berlin?), Sören Pirson (RW Essen), Kapitän Pat Kohlmann (RW Erfurt), Mehmet Akgün (Türkei-Angebote) und Kosi Saka (Hamburger SV II) ist ein Quintett weggebrochen.
"Es findet ein Umbruch statt", sagt der Coach, "wir bekommen aus der A-Jugend neue Talente hinzu, es stehen viele junge Leute im Aufgebot. Ich weiß noch nicht, wie ich meine Truppe demnächst einschätzen soll. Wir wollen versuchen, uns zu etablieren. Wenn wir den Zug Richtung dritte Bundesliga erwischen, fahren wir da gerne mit."
Bei Abwehrchef Uwe Hünemeier hat Schneider noch Hoffnung, da sich zumindest eine Zweitliga-Anfrage wohl erledigt hat. "So viel ich weiß, soll die zweite Wechsel-Möglichkeit nicht mehr ganz so akut sein, so dass Uwe vielleicht bleibt. Mit ihm hätten wir auf jeden Fall größere Chancen auf Liga drei."
Eventuell gibt es auch eine Hintertür für Mehmet Akgün. Der Mittelfeldspieler hatte bereits ein Arbeitspapier bei Antalyaspor unterschrieben, aber der Küsten-Club stieg am letzten Spieltag aus der höchsten türkischen Liga ab. Damit erledigte sich der Wechsel für "Memo". Schneider: "Vielleicht wird er für uns noch Mal interessant. Akgün hat sich auf jeden Fall positiv entwickelt."
Ein langes Gespräch führte Schneider während der Abschluss-Tour nach Mallorca mit Christian Eggert. "Er war lange verletzt, hat aber in die Regionalliga reingeschnuppert und konnte mithalten. Ich sehe Kalle schon einen Tick weiter, als andere Spieler. Er bringt eine professionelle Einstellung mit, ist vielseitig einsetzbar. Vieles spricht dafür, dass wir die Zusammenarbeit fortsetzen."