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KFC: Torwartfrage
Trainer macht Volkan Ünlü Mut

KFC: T-Frage - van der Luer macht Ünlü Mut

Wenn am Freitagabend die Reservedes FC Schalke 04 in der Krefelder Grotenburg gastiert, dann wird es für einen gebürtigen Gelsenkirchener ein bitterer Moment.

Volkan Ünlü, Torwart in Diensten des KFC, spielte mal auf Schalke und lebt heute noch in seiner Heimatstadt Gelsenkirchen. Da dürfte es niemanden verwundern, dass der 30-Jährige liebend gerne gegen Schalke mit Gerald Asamoah das Tor der Uerdinger hüten würde. „Natürlich. Jeder will spielen. Aber ganz ehrlich: So ein besonderes Spiel ist das nicht mehr für mich. Ich habe Sympathien für den Verein FC Schalke, das ist als Gelsenkirchener ganz klar. Aber ich habe keinerlei Kontakt mehr zum Klub. Ich kenne dort fast niemanden mehr“, relativiert der türkischstämmige Ünlü das Aufeinandertreffen mit „Königsblau“.

Nichtsdestotrotz wird es dem ehemaligen Keeper von Besiktas Istanbul und Trabzonspor nicht leicht fallen, aktuell die Rolle des Reservetorhüters inne zu haben. Als KFC-Trainer Eric van der Luer den Torhütern am vergangenen Freitag nach dem Abschlusstraining mitteilte, dass vorerst Sascha Samulewicz die Nummer eins sei und nicht Ünlü, zeigte sich dieser etwas enttäuscht. „Das ist jeder Fußballer. Jedoch will ich betonen, dass mich diese Entscheidung nicht umgeworfen hat. Dafür habe ich schon zuviel in meiner Karriere erlebt“, erklärt Ünlü, der in seiner zehnjährigen Laufbahn als Profi-Torwart aufgrund vieler Verletzungen gerademal 92 Pflichtspiele absolvierte.

„Wenn ich bei 100 Prozent bin, dann mache ich mir keine Sorgen. Ich weiß, was ich kann“

Nicht zuletzt diese Bilanz war auch für van der Luer ausschlaggebend, sein Vertrauen erst einmal dem Aufstiegstorwart Samulewicz zu schenken: „Sascha hat in der Vergangenheit gespielt und Volkan kaum. Er braucht noch ein wenig. Daran arbeitet er sehr fleißig mit unserem Torwarttrainer Hans Spillmann.“ Dass Ünlü in Zukunft durchaus Chancen besitzt, Samulewicz zu verdrängen, steht für van der Luer außer Frage: „Volkan ist ein Guter. Wenn er bei 100 Prozent ist, dann wird er auch noch seine Spiele machen – das garantiere ich.“ Ünlü selbst glaubt ebenfalls an seine Qualitäten und blickt positiv in die Zukunft: „Aktuell bin ich vielleicht bei 70 Prozent. Wenn ich bei 100 Prozent bin, dann mache ich mir keine Sorgen. Ich weiß, was ich kann.“


Das weiß auch „Samu“, der schon eine starke Aufstiegssaison spielte und seiner Mannschaft am vergangenen Samstag in Wattenscheid in Durchgang zwei mit drei, vier Glanztaten den Sieg sicherte: „Wenn wir gewinnen, bin ich immer zufrieden. Wenn ich zu Null spiele, dann noch mehr. Da waren ein, zwei Bälle dabei, die ich wahrscheinlich vor drei, vier Jahren nicht gehalten hätte“, sagt die 27-jährige alte und neue Nummer eins der Blau-Roten.

„Samu“ und Ünlü – Zimmerpartner im Trainingslager

Im Trainingslager mussten sich die Konkurrenten ein Zimmer teilen. Der Trainer hatte die Einteilungen höchstpersönlich vorgenommen. „Für mich war das kein Problem. Ich habe bislang zu meinen Torwartkollegen immer ein professionelles Verhältnis gepflegt“, sagt Ünlü. Und auch „Samu“ antwortet diplomatisch: „Zwischen uns herrscht ein professionelles Verhältnis.“ Dass es zwischen Torhütern einer Mannschaft nur sehr selten zu Freundschaften kommt, kann Ünlü bestätigen: „Ich bin schon so viele Jahre dabei und habe einige Stationen hinter mir, aber einen guten Freund habe ich im Torwartgeschäft noch nicht kennengelernt.“ Ehrlicherweise gibt der Schnapper, der von der SG Sonnenhof Großaspach nach Krefeld gekommen war, zu, dass er sich in seiner neuen sportlichen Heimat trotz des aktuellen Bankplatzes wohlfühlt: „Der KFC ist ein toller Verein. Die Mannschaft, die Verantwortlichen und nicht zuletzt die Fans – alles stimmt hier.“

Noch besser würde es für Ünlü aussehen, wenn er spielen würde – vielleicht dann, wenn er bei 100 Prozent seines Leistungsvermögens angelangt ist...

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