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Uhlig-Aus, Sapina-Wechsel, JHV, Zug-Angriff - die RWE-Aufreger des Jahres 2024

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Marcus Uhlig zu RWE-Zeiten.
Marcus Uhlig zu RWE-Zeiten. Foto: Ant Palmer

Rot-Weiss Essen hat ein turbulentes Jahr 2024 erlebt. In der zweiten Jahreshälfte gab es viel Unerfreuliches. Das waren die größten RWE-Aufreger.

Noch vor einem Jahr träumten die Fans des Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen vom Aufstieg in die 2. Bundesliga, nun muss vor dem Jahreswechsel um den Klassenerhalt gezittert werden.

Sportlich hat es sich für RWE in die falsche Richtung entwickelt. Der Umbruch im Sommer war zu groß, die erhoffte Stabilität hat es nicht gegeben. Das kostete Trainer Christoph Dabrowski zwei Spiele vor der Winterpause den Job.

Der Wechsel auf der Trainerbank war nicht der einzige Paukenschlag in diesem ereignisreichen RWE-Jahr.

Wir erinnern vor dem Jahreswechsel an die fünf größten Aufreger in 2024.

1. Marcus Uhlig und Rot-Weiss Essen gehen getrennte Wege

Am 26. Februar vermeldete diese Redaktion eine sehr überraschende Nachricht. Vorstandschef Marcus Uhlig und Rot-Weiss Essen haben sich auf eine Beendigung der Zusammenarbeit zum Saisonende geeinigt. Seit dem 1. März 2018 war er als RWE-Vorstandschef im Amt und hatte in diesem Zeitraum große Erfolge an der Hafenstraße gefeiert. Unter seiner Führung gelang 2022 die Rückkehr in den Profifußball. Zudem erreichte RWE in der Saison 2020/21 das Viertelfinale des DFB-Pokals.

Der Nachfolger von Michael Welling war mitverantwortlich dafür, dass Naketano-Gründer Sascha Peljhan den Verein finanziell und als Funktionär unterstützte. Auch Peljhan hörte schließlich mit Uhlig auf und zog sich im Sommer sogar als Sponsor zurück. Über die wahren Gründe wollten die RWE-Verantwortlichen nicht sprechen. Spätestens bei der Jahreshauptversammlung im Oktober war aber für alle Mitglieder des Klubs offensichtlich, dass es zwischen Vorstand und Aufsichtsrat mächtig gekracht hatte. Uhlig zog sich nach seinem RWE-Aus zurück, hat aber schon bald eine neue Aufgabe. Sollten die Mitglieder zustimmen, wird er neuer im Januar 2025 Vorstandschef beim Lokalrivalen Rot-Weiß Oberhausen.

2. RWE-Kapitän Vinko Sapina wechselt zu Dynamo Dresden

In der Sommerpause mussten die Fans von Rot-Weiss Essen einen Tiefschlag verkraften. RWE gab im Juni bekannt, dass Kapitän Vinko Sapina die Hafenstraße trotz eines Vertrages für die neue Saison verlassen und zum Ligarivalen Dynamo Dresden wechseln wird. Die Sachsen hatten den Kroaten mit einem sehr lukrativen Dreijahresvertrag gelockt und waren zudem bereit, rund 250.000 Euro für die sofortigen Dienste des Mittelfeldspielers an die Essener zu überweisen. Das Geld hätte die sportliche Leitung der Essener gerne komplett reinvestiert, doch daraus wurde nichts.

RWE verlor seinen Kopf im zentralen Mittelfeld. Ein Abgang, den die Mannschaft in der Hinrunde nicht auffangen konnte. Die RWE-Fans reagierten mit sehr viel Frust auf den Abschied Sapinas. Der Wechsel zog einen Shitstorm in den Sozialen Medien nach sich. „Öffentlich habe ich sehr viel Hass und Enttäuschung abbekommen. Man hat versucht, mich zu demütigen“, sagte er rückblickend.

3. Giftpfeile bei der JHV: Oelert rechnet mit Peljhan und Uhlig ab

Rot-Weiss Essen verlor in diesem Jahr nicht nur seinen Vorstandsvorsitzenden Marcus Uhlig, sondern auch Geldgeber und Finanzvorstand Sascha Peljhan. Der Unternehmer wollte dem Klub nach dem Uhlig-Rückzug zumindest als Sponsor erhalten bleiben, doch nach internen Differenzen zog er sich komplett zurück.

Die neue RWE-Führung um die Vorstände Marc-Nicolai Pfeifer und Alexander Rang sowie Aufsichtsratschef Lothar Oelert hatten im Interview mit dieser Redaktion betont, dass das Gespräch mit Peljhan gesucht wurde, dieser jedoch abgelehnt habe. Auch der Ehrenrat wurde eingeschaltet - ohne Erfolg. Das Tischtuch zwischen der Vereinsführung und dem alten Vorstand war zerschnitten.

Bei der Jahreshauptversammlung im Oktober rechnete der neue Aufsichtsratsvorsitzende Lothar Oelert mit den Ex-Vorständen ab. Peljahn habe versucht, Personalentscheidungen innerhalb des Vereins durchzudrücken, indem er das an sein Sponsoring geknüpft habe. Der Aufsichtsrat lasse sich nicht kaufen, stellte Oelert klar. Peljhan soll sich zudem bei Dritten negativ über einzelne Personen aus dem Aufsichtsrat und über den neuen Vorstand geäußert haben. Der Ton wurde immer schärfer. Zudem habe Peljhan dem früheren RWE-Vorsitzenden Marcus Uhlig einen Gehaltsvorschuss von rund 15.000 Euro gewährt. Ein brisantes Detail, das für Wirbel sorgte.

4. Hooligans von Hansa Rostock greifen RWE-Sonderzug an

Es waren Bilder, die man sonst nur aus Historienfilmen kennt. Eine Horde ganz in weiß gekleideter Hooligans tauchte am 26. Oktober auf der Bahnstrecke Höhe Gransee (zwischen Berlin und Neustrelitz) aus dem dichten Nebel auf und lief geschlossen auf einen Sonderzug zu, in dem sich rund 700 Fans von Rot-Weiss Essen befanden. Die mutmaßlichen Rostocker attackierten den Zug unter anderem mit Böllern und schweren Steinen.

Mehrere Scheiben gingen bei der Attacke zu Bruch, auch außerhalb der Waggons soll es zu Auseinandersetzungen gekommen sein. Zunächst hatten Gerüchte die Runde gemacht, dass es sich um eine verabredete Aktion gehandelt haben soll. Dies wurde jedoch nicht bestätigt. Klar war nach Angaben der Bundespolizei nur, dass die Notbremse nicht vom Zugpersonal gezogen wurde. Das ließ Raum für Spekulationen. Das Auswärtsspiel bei Hansa Rostock erreichten die Essener Zugfahrer erst zur zweiten Halbzeit. Statt einer Entschädigung für die Strapazen gab es vom eigenen Team den nächsten Nackenschlag. RWE verlor nach desolater Leistung mit 0:4, ein gebrauchter Tag für die RWE-Fans war perfekt.

5. Rot-Weiss Essen trennt sich von Trainer Christoph Dabrowski

Nach 892 Tagen als Trainer von Rot-Weiss Essen war für Christoph Dabrowski Schluss. Am 9. Dezember trennte sich RWE von seinem Cheftrainer, der seit dem Aufstieg in die 3. Liga für die Profimannschaft verantwortlich war. Nach einer blutleeren Vorstellung gegen 1860 München (0:3) zogen die Verantwortlichen um Sportdirektor Christian Flüthmann die Notbremse. Die Ergebnisse sprachen gegen Dabrowski, im Fanlager hatte sich der Ex-Profi aber viel Respekt erarbeitet. Deshalb richtete sich viel Kritik gegen die RWE-Sportchefs, die bei einigen Transfers kein gutes Händchen bewiesen hatten.

Nur drei Tage später wurde der Nachfolger für Dabrowski präsentiert. Uwe Koschinat (53) soll RWE vor dem Abstieg in die Regionalliga West bewahren. Der schnelle Erfolg stellte sich nicht ein, aus den ersten beiden Spielen gegen Konkurrenten aus dem Tabellenkeller holte RWE unter seiner Leitung nur einen Punkt.

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3. Liga

Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
16 VfB Stuttgart II 19 5 5 9 26:34 -8 20
17 Hannover 96 II 19 5 3 11 22:30 -8 18
18 Rot-Weiss Essen 19 4 5 10 23:34 -11 17
19 VfL Osnabrück 19 3 6 10 22:36 -14 15
20 SpVgg Unterhaching 19 2 8 9 22:38 -16 14
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
14 Waldhof Mannheim 9 4 2 3 13:10 3 14
15 SpVgg Unterhaching 10 2 6 2 12:13 -1 12
16 Rot-Weiss Essen 10 3 3 4 14:16 -2 12
17 VfL Osnabrück 9 3 3 3 12:15 -3 12
18 SC Verl 10 2 6 2 11:14 -3 12
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
15 Waldhof Mannheim 10 1 4 5 7:14 -7 7
16 Hansa Rostock 9 2 1 6 7:15 -8 7
17 Rot-Weiss Essen 9 1 2 6 9:18 -9 5
18 VfB Stuttgart II 10 0 4 6 8:20 -12 4
19 VfL Osnabrück 10 0 3 7 10:21 -11 3

Transfers

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19 H
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VfB Stuttgart II
Samstag, 21.12.2024 14:00 Uhr
2:2 (1:0)
20 A
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Alemannia Aachen
Sonntag, 19.01.2025 16:30 Uhr
-:- (-:-)
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Hannover 96 II
Sonntag, 26.01.2025 13:30 Uhr
-:- (-:-)
19 H
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2:2 (1:0)
21 H
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Sonntag, 26.01.2025 13:30 Uhr
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1 5 208 0,3
2
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Mittelfeld

4 343 0,3
# Name Tore Min./Tore Tore/Sp.
1 4 147 0,4
2
Ramien Safi

Sturm

3 233 0,3
# Name Tore Min./Tore Tore/Sp.
1
Ahmet Arslan

Mittelfeld

2 298 0,3
Lucas Brumme

Abwehr

2 287 0,3
1
2
3
4
5
1
2
3
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1
2
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5
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